Gastgewerbe

Raumordnungsbericht Berlin-Brandenburg 2008 kehr und Mobilität bildet die Verkehrssystemtechnik ein eigenständiges Kompetenzfeld mit knapp 34.000 Erwerbstätigen. Als weiteres eigenständiges Kompetenzfeld ist für Berlin der Bereich Optische Technologien/Mikrosystemtechnik zu nennen.

Branchenkompetenzfelder und Branchenschwerpunktorte in Brandenburg „Stärken stärken" bedeutet in Brandenburg auch, die Wirtschaftsförderung auf Wachstumsbranchen ­ sogenannte „Branchenkompetenzfelder" - zu konzentrieren.

Diese Branchenkompetenzfelder weisen in Brandenburg innerhalb der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg besondere Entwicklungspotenziale auf, deren Entfaltung durch wirtschaftspolitische Maßnahmen gefördert wird.

Dies dient auch der Intensivierung branchenbezogener Synergien und dem Strukturwandel zu Gunsten einer stärker wissensbasierten Wirtschaft. Die 16 Branchenkompetenzfelder sind: Biotechnologie/Life Sciences, Luftfahrttechnik, Medien/Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), Automotive, Ernährungswirtschaft, Energiewirtschaft/Energietechnologie, Geoinformationswirtschaft, Holzverarbeitende Wirtschaft, Kunststoffe/Chemie, Logistik, Metallerzeugung/Metallbe- und verarbeitung/ Mechatronik, Mineralölwirtschaft/ Biokraftstoffe, Optik, Papier, Schienenverkehrstechnik, Tourismus. Mikroelektronik wird als Querschnittsbranche verstanden. Zu jedem Branchenkompetenzfeld wurden die Standorte ermittelt, an denen sich räumliche Schwerpunkte der jeweiligen Branche herausgebildet haben (Branchenschwerpunktorte). Im Rahmen der Potentialförderung gibt es für Investitionen in den zugeordneten Branchenkompetenzfeldern an Branchenschwerpunktorten Zuschläge.

Im Jahr 2006 arbeiteten rund 170.000 Beschäftigte in den 16 Branchenkompetenzfeldern, darunter etwa 50.

Beschäftigte im Bereich Tourismus. Die anderen Kompetenzfelder beinhalten produktionsorientierte Branchen bis hin zu ausgesprochenen Hochtechnologiebranchen wie Biotechnologie/Life Sciences, Luftfahrttechnik und Medien/Informations- u. Kommunikationstechnik (IKT). Rund 60.000 Beschäftigte entfielen auf die Branchen Logistik, Energiewirtschaft/-technologie sowie Metall/Mechatronik. Innerhalb der Branchenkompetenzfelder erzielten die Branchen Luftfahrttechnik, Medien/IKT, Papier und Logistik die stärksten Beschäftigtenzuwächse in Höhe von jährlich 3 % bis 15 % im Zeitraum 2001 bis 2006.

Berlin-Brandenburgische Innovationsstrategie Berlin und Brandenburg bilden bereits in vielen Branchen eine Einheit mit länderübergreifenden Strukturen. In der Berlin-Brandenburg Aerospace Alliance beispielsweise sind die Unternehmen des Kompetenzfeldes Luft- und Raumfahrt organisiert. Um die Kernunternehmen Lufthansa Technik in Berlin und Schönefeld, MTU in Ludwigsfelde und Rolls-Royce in Dahlewitz gruppieren sich mehr als 60 mittelständische Unternehmen. Vernetzungen bestehen mit 15 Hochschulen und Forschungsinstituten in der Region. Die wirtschaftlichen Verflechtungen spiegeln sich auch in anderen gemeinsamen Kompetenzfeldern und Netzwerken wie BioTOP Berlin-Brandenburg wider, das die mehr als 170 Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen der Biotechnologie in der Hauptstadtregion betreut.

Berlin und Brandenburg erarbeiten eine gemeinsame Innovationsstrategie. Die fünf gemeinsamen Zukunftsfelder Biotechnologie/Medizintechnik/Pharma, Medien/ Informations- und Kommunikationstechnologie, Verkehrssystemtechnik, Optik sowie Energietechnik bilden den Kern der Innovationsstrategie. Sie sollen zu wachsenden, international wettbewerbsfähigen Wissenschafts- und Wirtschaftsclustern weiterentwickelt werden und die deutsche Hauptstadtregion für Ansiedlungen und Neugründungen in diesen Zukunftsfeldern noch attraktiver machen. Die gemeinsame Innovationsstrategie baut au f den Innovationsstrategien beider Länder auf ­ dem Landesinnovationskonzept Brandenburg und der kohärenten Innovationsstrategie des Landes Berlin. Bereits in diesen Länderstrategien spielt die Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Nachbarland eine wichtige Rolle.

Abb. 6.1-2 Berlin-Brandenburgische Innovationsstrategie ZAB: ZukunftsAgentur Brandenburg Gm bH TSB: Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin Gm bH Technologie- und Gründerzentren

Als Instrument zur Förderung von Existenzgründungen, zur Unterstützung junger Unternehmen sowie des Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Unternehmen dienen u. a. die Technologie- und Gründerzentren (TGZ). Die TGZ bieten Existenzgründern günstige Mietflächen (Büro, Labor, Produktionsstätten) an attraktiven Standorten, Infrastrukturausstattung und Gemeinschaftseinrichtungen (Intranet, Veranstaltungsräume, Kantine Raumordnungsbericht Berlin-Brandenburg 2008 etc.) sowie umfangreichen Service und Dienstleistungen (Fördermittelmanagement, Sekretariatsservice, Networking, Kontaktvermittlung, Kooperationsberatung) an. Ihr Service trägt auch dazu bei, branchenbezogene Netzwerke und Synergien zu entwickeln.

In Berlin gibt es 17 Technologie- und Gründerzentren und acht Innovationsparks mit zusammen etwa 10.100 Arbeitsplätzen in 1.400 Unternehmen (Stand 12/2007). Das herausragende Zentrum mit überregionaler Bedeutung bildet der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort BerlinAdlershof mit 413 Unternehmen und mehr als 4.500 Beschäftigten. Hier sind weiterhin zwölf außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und sechs Institute der Humboldt-Universität ansässig.

Abb. 6.000 Arbeitsplätze geschaffen, darunter nahezu die Hälfte im Umland von Berlin. Als herausragendes Beispiel ist der im Jahr 1997 gegründete Biotechnologiepark Luckenwalde zu nennen, der mehr als 440

Arbeitsplätze in fast 40 Unternehmen umfasst. Mit einem zu Berlin-Adlershof vergleichbaren Ansatz wird derzeit der Wissenschafts- und Wirtschaftspark Potsdam-Golm aufgebaut. Die mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Potsdam und fünf international renommierte außeruniversitäre Forschungseinrichtungen bilden die Basis für das im Aufbau befindliche naturwissenschaftlich orientierte Innovations- und Gründerzentrum GO:IN mit guten Entwicklungschancen.

Abb. 6.200 ha Nettofläche zur Verfügung. Der Belegungsgrad der rund 190

Gewerbegebiete betrug im Mittel 62 %, wobei aufgrund der tendenziell höheren Standortgunst die Auslastung in fast allen an Berlin angrenzenden Kreisen überdurchschnittlich hoch war. Allein in den mit GA-Förderung entstandenen Gewerbegebieten sind mehrere 10.000 Beschäftigte tätig.

Abb. 6.1-5 Belegung geförderter Gewerbegebiete 1991 bis 2006 im Land Brandenburg

In Berlin sind im Zeitraum von 1994 bis 2006 im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW) insgesamt 32 Projekte zur Erschließung bzw. der Wiederherrichtung von brachliegendem Industrie- und Gewerbegelände in Höhe von 203,3 Mio. Euro gefördert worden. Davon sind bisher 22

Projekte abgeschlossen worden und zehn Projekte befinden sich noch in der Durchführung.

Raumordnungsbericht Berlin-Brandenburg 2008

Die größten Gewerbeflächen sind am Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Berlin-Adlershof, im Gewerbegebiet Wolfener Straße/südlich Bitterfelder Straße im Bezirk Marzahn-Hellersdorf sowie am Standort des Innovationsparks Wuhlheide erschlossen worden.

1. Berlin-Adlershof: In der Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien waren Ende 2007 rund 13.400 Beschäftigte tätig. Rund 790 Unternehmen, insbesondere auch der Film- und Fernsehbranche, waren auf dem 400 ha großen Gebiet angesiedelt. Allein in den ansässigen 18 Instituten waren 2.430 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Von den insgesamt 32 geförderten GRW-Projekten entfallen 15 Projekte auf den Standort Berlin-Adlershof.

2. Gewerbegebiet Wolfener Straße/südlich Bitterfelder Straße: Die erschlossene Fläche von 296 ha ist derzeit mit rd. 60 % belegt.

3. Innovationspark Wuhlheide: Auf einer Fläche von 53 ha sind 140 Unternehmen mit 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tätig. Der Auslastungsgrad für die Fläche des Gewerbezentrums beläuft sich auf 95 %. Die anderen Erschließungsmaßnahmen laufen noch. Jedoch werden die Flächen bereits vermarktet.

Bruttoinlandsprodukt und Produktivität

Im Jahr 2006 betrug das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP), d. h. der Produktionswert der zu Marktpreisen in der Hauptstadtregion erzeugten Waren und Dienstleistungen rund 130,8 Mrd. Euro (Berechnungsstand 2/2008). Preisbereinigt, unter Ausschaltung der Inflation, ist das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Jahr 2000 im Gesamtraum um 1,9 % gesunken, wobei die Entwicklung in Berlin und Brandenburg gegenläufig war: Berlin hatte einen Rückgang des preisbereinigten BIP um 5 %, in Brandenburg stieg das BIP um 3,4 % an.

Angesichts der günstigen Entwicklung in 2007, als das reale Bruttoinlandsprodukt in Berlin und in Brandenburg den Vorjahreswert um jeweils 2,0 % übertraf, erreichte die Wirtschaftsleistung der Gesamtregion wieder das Niveau des Jahres 2000.

Die anfängliche Wachstumsschwäche in Berlin resultierte u. a. aus den Rückgängen im Baugewerbe, im Kredit- und Versicherungsgewerbe und in der öffentlichen Verwaltung. Andere Wirtschaftsbereiche wie Unternehmensdienstleistungen, Gastgewerbe und Verkehr nahmen hingegen eine positive Entwicklung. In 2005 kam es zudem zu einer Trendwende mit wieder steigender realer Wirtschaftsleistung. Maßgeblich beteiligt am BIP-Zuwachs in Brandenburg waren die dynamische Entwicklung des Verarbeitenden Gewerbes und der Wirtschaftsbereiche Finanzierung und Vermietung. Im Berichtszeitraum war die Entwicklung des BIP, mit Ausnahme der Jahre 2002 und 2003, durchgängig positiv. In 2006 entfielen gut 38 % der Wirtschaftsleistung des Gesamtraumes auf das Land Brandenburg, während es zu Beginn der 1990er Jahre nur knapp ein Viertel war.

Die Wirtschaftskraft von verschieden großen Teilräumen lässt sich durch die Bildung von Indikatoren wie der Wirtschaftsleistung pro Kopf (BIP je EW) besser vergleichen.

Hier erzielte Berlin in 2006 mit 23.700 Euro einen Wert, der bei 84 % des Bundesdurchschnitts lag. Hinsichtlich der Entwicklung bleibt Berlin trotz steigender Einpendlerüberschüsse bislang weniger dynamisch als die anderen Bundesländer. In 2005 gelang es Berlin aber erstmalig seit dem Jahr 2000, wieder Zuwächse beim BIP je EW zu erzielen. In Brandenburg lag dieser Wert mit 19.700 Euro je EW im Jahr 2006 bei 70 % des Bundesdurchschnitts und damit erheblich niedriger als in Berlin. Ähnlich wie die anderen neuen Bundesländer startete Brandenburg nach der Wende von einer sehr niedrigen Ausgangsbasis aus einen Aufholprozess. Im Berichtszeitraum war die Entwicklung der Wirtschaftsleistung in Brandenburg günstiger als in Berlin, so dass es beim BIP je EW zu einer zunehmenden Angleichung zwischen Berlin und Brandenburg gekommen ist.

Abb. 6. Demnach zeichnet sich ein weiterer Bedeutungsgewinn für die an Berlin angrenzenden Landkreise und Potsdam ab, in denen im Jahr 2005 bereits 61 % aller Waren und Dienstleistungen des Landes Brandenburg produziert wurden. Unter Einbeziehung der teilräumlich stark unterschiedlichen Bevölkerungsentwicklung ergibt sich folgendes Bild: Die wirtschaftsstärksten Kreise mit einem deutlich überdurchschnittlichen BIP je EW stellen die kreisfreien Städte und der an Berlin angrenzende Landkreis Teltow-Fläming dar.