Fluggäste ausgewählter Flughäfen in Deutschland Fluggastentwicklung 2002 bis

Raumordnungsbericht Berlin-Brandenburg 2008

Luftverkehr und Flugplätze Flughafensystem Berlin-Brandenburg

Die gegenwärtige luftverkehrliche Erschließung des gemeinsamen Planungsraumes erfolgt überwiegend über die Flughäfen Berlin-Tegel, Berlin-Schönefeld und BerlinTempelhof. Aufgrund der überregionalen Nachfrage konnte das Berlin-Brandenburger Flughafensystem im Berichtszeitraum ein vergleichsweise starkes Wachstum verzeichnen. Von 2002 bis 2007 konnte sich das Passagieraufkommen nahezu verdoppeln, was insbesondere au f die verstärkte Etablierung der Low-Cost-Carrier am Standort Schönefeld zurückzuführen ist. Die Berliner Flughäfen sind damit inzwischen auf Rang drei hinter die Flughäfen Frankfurt a. M. und München und vor den Flughafen Düsseldorf gerückt. Im Jahr 2007 wurden erstmals mehr als 20 Mio. Fluggäste befördert. Mit einem Plus von 8,3 Prozent wuchs der Verkehr auf den Berliner Flughäfen schneller als der Durchschnitt der anderen deutschen Flughäfen. Hervorzuheben ist der mit 51 Prozent außergewöhnlich hohe Anteil der Fluggäste mit Wohnsitz im Ausland, was die touristische Bedeutung der Hauptstadtregion unterstreicht.

Die luftverkehrliche Infrastruktur des Gesamtraumes Berlin-Brandenburg weist ergänzend zum bestehenden Flughafensystem (Tempelhof, Tegel, Schönefeld), künftig ersetzt durch den Flughafen BBI, eine Vielzahl von Verkehrs- und Sonderlandeplätzen auf. Dabei handelt es sich sowohl um Sonderlandeplätze für Hubschrauber, zum überwiegenden Teil an Krankenhäusern und Kliniken, als auch um Landeplätze für die Allgemeine Luftfahrt und den Luftsport. Hier hat sich in den vergangenen Jahren einerseits durch landesplanerische Instrumente und andererseits durch eine entsprechende Angebotsnachfrage erkennbar ein sinnvoll strukturiertes System mit einzelnen Schwerpunktbereichen entwickelt. So stellen beispielsweise die Verkehrslandeplätze Schönhagen, Strausberg, Kyritz und Eisenhüttenstadt Schwerpunkte der Allgemeinen Luftfahrt dar, demgegenüber entwickelten sich insbesondere die Landeplätze Ruppiner Land (Fehrbellin), Neuhausen und Eggersdorf schwerpunktmäßig zu Luftsportstandorten.

Güterverkehrsvolumen und Logistikstandorte

Seit Anfang der 1990er Jahre wird die Entwicklung von Güterverkehrszentren (GVZ) als Logistikstandorte mit optimaler Anbindung an die Verkehrsträger Schiene, Straße und z. T. Wasserstraße und die Entwicklung von Umschlagpunkten zwischen dem Nah- und Fernverkehr (z. B. zu den deutschen Seehäfen, in das Ruhrgebiet und nach Polen/Russland) vorangetrieben. So sind im engeren Verflechtungsraum die Standorte GVZ Berlin West Wustermark, GVZ Berlin Süd Großbeeren entwickelt worden; beide verfügen über Terminals des kombinierten Verkehrs (KV) mit entsprechenden Zugverbindungen. Zudem ist das GVZ Berlin Ost Freienbrink entstanden. Mit dem Bau des Hafens im GVZ Wustermark werden erstmals drei Verkehrsträger verknüpft (Trimodalität). Bisher wurden mehr als 6.500 Arbeitsplätze durch rund 100 Unternehmen (z. B. Speditionen, Handelslogistiker) auf 245 ha Ansiedlungsfläche geschaffen. Die drei GVZ dienen nicht nur dem Gesamtraum Berlin-Brandenburg als Drehscheibe für den weltweiten Warenversand und -empfang; von dort aus werden auch große Teile in den neuen Bundesländern und der Westen Polens bedient.

Neben den drei klassischen GVZ in Brandenburg hat in Berlin die Entwicklung des Westhafens zu einem innerstädtischen Logistik-Subzentrum (GVS) Fortschritte gemacht. Auch die öffentlichen Binnenhäfen Brandenburgs erfüllen die Funktion als Logistikstandorte. Sie sind überwiegend trimodal angeschlossen. Standorte mit Binnenhäfen von überregionaler Bedeutung sind Königs Wusterhausen, Schwedt, Eberswalde und Eisenhüttenstadt. In der Grenzregion zu Polen wurde darüber hinaus das Euro Transport & Trade Center Frankfurt (Oder) (ETTC), ebenfalls mit KV-Terminal, errichtet. Mit den Standorten BASF Schwarzheide und Elsterwerda West stehen zwei KV-Terminals im südlichen Brandenburg zur Verfügung.