Die Tabelle macht deutlich dass sich der Wohnungsleerstand in fast allen Stadtumbaugebieten verringert hat

Die Möglichkeiten des Wohnungsrückbaus (rd. 4.400 WE bis Ende 2008) sind nunmehr mit der Umsetzung des Stadtumbauprogramms II der WBG Marzahn (Ringkolonnaden, Schorfheideviertel, Cecilienviertel) zunächst ausgeschöpft.

Der bisherige Wohnungsrückbau hat deutliche, positive Auswirkungen auf den lokalen, teilräumlichen Wohnungsmarkt. Die Verknüpfung von Rückbaumaßnahmen mit der Aufwertung und Anpassung verbleibender Bestände trägt zur weiteren, der sich verändernden Altersstruktur entsprechenden Differenzierung von marktfähigen Wohnungsangeboten bei (senioren- und behindertengerechter Ausbau, Anbau von Balkonen und Fahrstühlen, Erhöhung der Ausstattungsstandards für einkommensstärkere Bewohnergruppen).

Die Vorbereitung und Durchführung von Stadtumbauvorhaben wird grundsätzlich durch Verfahren zur Entwicklung schlüssiger Aufwertungs- und Nachnutzungskonzepte unter Einbeziehung der am Stadtumbau beteiligten Akteure begleitet.

Für das Schorfheideviertel in Marzahn-Nord wurden 2007 in einem „Charette"-Verfahren mit betroffenen Bewohnerinnen sowie Bewohnern und Quartiersverantwortlichen Lösungsansätze und umsetzungsfähige Projektideen für die Nachnutzung und Gestaltung der Rückbauflächen entwickelt.

Im Rahmen der Stadtumbauwerkstatt Ringkolonnaden wurde eine intensive Diskussion um die zukünftige Rolle der Ringkolonnaden als zentraler Ort und Identifikationsobjekt innerhalb der Großsiedlung Marzahn, das zukünftige Standortprofil, aber auch um den Erhalt der vorhandenen städtebaulichen Strukturen versus einer tragfähigen städtebaulichen Neuordnung geführt. Angesichts des Leerstandes in der Großsiedlung Marzahn bleibt es danach woh23

Abgeordnetenhaus von Berlin ­ 16. Wahlperiode Drucksache Nr. ­ Stand 14.01. nungswirtschaftliches Ziel, die Gebäude an der Ludwig-Renn-Straße komplett und an der Mehrower Allee teilweise zurückzubauen.

Gleichzeitig stellen Flächenangebote für neue eigentumsorientierte und generationsübergreifende Wohnformen wichtige Bausteine für die weitere Konsolidierung der Großsiedlung dar.

Es wurde Einvernehmen darüber erzielt, dass die am Standort vorhandene FriesenGrundschule und deren städtebauliche Neuordnung und Weiterentwicklung zur Stadtteilschule zukünftig einen wesentlichen Beitrag zur Profilierung des Quartiers und für die Ansiedlung junger Familien leisten soll.

Der Nordflügel der Ringkolonnaden soll als Nachbarschaftshaus mit einem quartiersbezogenen Angebot sozialer Träger erhalten und aufgewertet werden. Ein interdisziplinäres Steuerungsgremium wird den weiteren Umsetzungsprozess an den Ringkolonnaden begleiten.

Die Förderung notwendiger Strukturanpassungen an die rückläufige Nachfrage im Bereich der technischen und sozialen Infrastruktur ist mit weiterem Voranschreiten des Stadtumbaus eine immer dringlicher werdende Aufgabe in den neuen Ländern. Diese konnte im Hinblick auf die Sonderregelung mit dem Bund zum Rückbau leerstehender, auf Dauer nicht mehr benötigter sozialer Infrastruktureinrichtungen in Berlin weitestgehend gelöst werden.

In den Großsiedlungen Lichtenbergs und in Marzahn-Hellersdorf sowie ausgewählten Altbauquartieren werden über 200 Gemeinbedarfseinrichtungen mit mehr als 160 ha Fläche bis 2010 zurückgebaut. Etwa die Hälfte dieser Einrichtungen wurde bereits abgerissen. Weitere Rückbauobjekte sind derzeit jedoch nicht erkennbar, so dass Rückbaumittel verstärkt in das Programmsegment „Rückführung städtischer Infrastruktur/Umnutzung" gelenkt wurden.

In den Programmjahren 2006/07 wurden aus diesem Programmsegment u.a. die Umnutzung einer ehemaligen Schule in ein soziales Stadtteilzentrum in Neu-Hohenschönhausen und die Verkabelung der Hochspannungsleitung zwischen dem Heizkraftwerk Klingenberg und dem Bahnhof Ostkreuz anteilig gefördert. Die Hochspannungsleitung verläuft zum großen Teil durch den (inzwischen bis auf wenige Teilflächen aus dem Entwicklungsrecht entlassenen) Entwicklungsbereich Rummelsburger Bucht, so dass durch die Verkabelung mit wesentlich höheren Ausgleichsbeträgen zu rechnen ist.

Stadtumbau West.

Folgende 5 Gebiete profitieren seit 2005 vom Förderprogramm Stadtumbau West:

· Kreuzberg-Spreeufer,

· Tiergarten/Nordring-Heidestraße,

· Schöneberg-Südkreuz,

· Neukölln-Südring und

· Spandau-Falkenhagener Feld.

Die erstgenannten vier Gebiete sollen aufgrund ihrer zentralen stadträumlichen Lage (innerstädtische Lage, Wasserlage und/oder Anbindung an übergeordnete Verkehrsinfrastruktur)

Abgeordnetenhaus von Berlin ­ 16. Wahlperiode Drucksache Nr. ­ Stand 14.01. als Standorte zukunftsfähiger Arbeitsplätze in der vor allem wissens- und produktionsorientierten Dienstleistungsökonomie qualifiziert und städtebaulich aufgewertet werden.

Bei diesen vier Gebieten stehen vor allem folgende Aufgaben im Vordergrund, die

· Beseitigung stadträumlicher Barrieren und Brüche, die u.a. als Folgen der Teilung Berlins fortbestehen,

· Wiedernutzung von Brachen und lageadäquate Nutzung von Bauflächen entsprechend den jeweiligen stadt- und freiraumplanerischen Festlegungen,

· Erschließung von Entwicklungspotenzialen auf nicht mehr genutzten Verkehrsinfrastrukturflächen vor allem für gewerbe- und erholungsbezogene Nutzungen und die

· Aufwertung des öffentlichen Raums einschließlich Grünflächen, wobei Planungen und Maßnahmen zur Umstrukturierung und Aufwertung in den Gebieten gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, Grundstückseigentümern und Investoren umgesetzt werden.

Im Gebiet Spandau-Falkenhagener Feld geht es vordringlich darum, Lösungsansätze für die zukunftsfähige Entwicklung der Großsiedlung zu erarbeiten. In Zusammenarbeit mit den Quartiersverfahren der Sozialen Stadt, den Wohnungsbaugesellschaften, Eigentümern, Gewerbetreibenden, Vereinen, Initiativen, Bürgerinnen und Bürgern werden Projekte zur Anpassung des Wohnungsangebotes, der Infrastruktur und des öffentlichen Raums an künftige Bedarfe entwickelt und umgesetzt, um auf den demographischen Wandel zu reagieren.

Im Rahmen des Programms Stadtumbau West werden somit in erster Linie Projekte mit Anschubwirkung für private Investitionen und Aufwertungsmaßnahmen im Bereich der öffentlichen Infrastruktur und des öffentlichen Raums gefördert. Durch das Zusammenwirken öffentlicher und privater Investitionen soll das Ziel der städtebaulichen und wirtschaftlichen Aufwertung der Stadtumbaugebiete erreicht werden.

In den Programmjahren 2006/07 wurden im Stadtumbau West rund 13,5 Mio. Fördermittel vergeben. Diese verteilten sich folgendermaßen auf die einzelnen Fördergebiete:

Inzwischen sind erste Maßnahmen in den Fördergebieten umgesetzt, beispielsweise die

· Erschließung von Uferbereichen für die Öffentlichkeit: Errichtung eines „Spreebalkons" an der Brommystraße (Kreuzberg-Spreeufer),

· Erneuerung von Grün- und Spielflächen (Kreuzberg-Spreeufer, Falkenhagener Feld, Tiergarten/Nordring-Heidestraße),

· Erneuerung sozialer Infrastruktureinrichtungen (Kreuzberg-Spreeufer.