Die Bevölkerungsentwicklung in Berlin bis 2030

Die Regionen und Kommunen in Deutschland sind von diesen Entwicklungen unterschiedlich stark betroffen, kennzeichnend ist ein regionales Nebeneinander von Bevölkerungsrückgang und -wachstum.

In Berlin brachten die Jahre nach der Wiedervereinigung starke Veränderungen in der Bevölkerungsentwicklung. Während Anfang der 1990er Jahre die Bevölkerung wuchs, schlug diese Entwicklung durch die nachholende Suburbanisierung Mitte der 1990er Jahre um. Mit dem Umzug der Regierungsfunktionen nach Berlin sind seit dem Jahr 2000 wiederum Zuwächse der Bevölkerung zu verzeichnen. Für die nahe Zukunft ist mit weiteren leichten Bevölkerungsgewinnen zu rechnen. Trotz steigender Sterberaten wird die Bevölkerungszahl bis zum Ende des Prognosezeitraums (2030) auf 3,476 Millionen Einwohner anwachsen (2007: 3,416 Millionen).

2023 wird voraussichtlich sogar eine Bevölkerungszahl von 3,480 Millionen Ein4

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (2008): Bevölkerungsprognose für Berlin und die Bezirke 2007 ­ 2030, Variante Basis wohnern erreicht, die in der Folge leicht sinkt.

Auch für das Berliner Umland wird ein leichter Zuwachs um rund 36.000 Personen bis zum Jahr 2030 erwartet.

Berlin ist damit sowohl der Entwicklungsmotor für den Verdichtungsraum, die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg als auch ein Wachstumspol im von starker Schrumpfung betroffenen Osten Deutschlands.

Generell ist zwischen der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Geburten-/Sterbefälle) und den Wanderungen (Zu-/Fortzüge) zu unterscheiden. Bezogen auf die natürliche Bevölkerungsentwicklung lässt sich für Berlin, wie auch für andere Großstädte, eine negative Entwicklung feststellen. Zwar war im Jahr 2007 die natürliche Bevölkerungsentwicklung wieder positiv: Erstmals seit der Wiedervereinigung waren mehr Geburten als Sterbefälle zu verzeichnen, die durchschnittliche Geburtenhäufigkeit lag bei 1,275 Kindern pro Frau. Doch die seit den 1970er Jahren niedrigen Geburtenzahlen führen dazu, dass die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter (15-45 Jahre) und somit auch die Zahl möglicher Mütter abnimmt. In Zukunft ist daher vor dem Hintergrund der skizzierten, langfristig nicht umkehrbaren Entwicklung mit weiter wachsenden Sterbeüberschüssen zu rechnen.

Das bedeutet: Bestimmend für die Bevölkerungsentwicklung Berlins sind die Wanderungsgewinne. Bei der Abwanderung von Einwohnerinnen und Einwohnern in das Berliner Umland, darunter auch junge Familien

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (2008): Bevölkerungsprognose des Landes Brandenburg 2007 bis 2030

2. Die Bevölkerungsentwicklung in Berlin bis 2030 mit Kindern, ist eine deutlich rückläufige Tendenz erkennbar. Den Abwanderungen stehen in höherem Maße Zuwanderungen aus dem übrigen Bundesgebiet und aus dem Ausland gegenüber. Trotz einer überdurchschnittlichen Arbeitslosenquote, die grundsätzlich Abwanderungstendenzen befördert, hat Berlin Zuwanderung. Im Saldo wird bis 2030 mit einem Wanderungsgewinn von circa 195.000 Personen gerechnet.

Berlin wird älter

Bis zum Jahr 2030 wird sich das Durchschnittsalter der Berliner Bevölkerung von 42,5 Jahren im Jahr 2007 auf 45,3 Jahre erhöhen.

Dies ist neben sinkenden Geburtenziffern auf die steigende Lebenserwartung zurückzuführen.

Damit ist eine Verschiebung im Altersaufbau der Berliner Bevölkerung verbunden. Während die Altersgruppen bis 45 Jahre kleiner werden, wird es bis zum Jahr 2030 deutlich mehr ältere Menschen geben (siehe Abbildung 2). Abb. 2: Bevölkerungsprognose 2007-2030; Veränderungen der Altersgruppe 80 Jahre und älter

Analog zu den Annahmen der 11. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamts wird eine Erhöhung der Lebenserwartung bei den Frauen auf 85 Jahre und bei den Männern auf 80 Jahre angenommen.

Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung 2008

2. Gleichwohl ist eine Angleichung zwischen den Geschlechtern zu erwarten: Während im Jahr 2007 drei Viertel aller Hochbetagten Frauen waren, werden sie im Jahr 2030 noch 60 Prozent dieser Altersgruppe ausmachen.

Die Gruppe der erwerbsfähigen Bevölkerung (18- bis unter 65-Jährige)8 verkleinert sich im Prognosezeitraum um 116.000 Personen. Zusätzlich findet in dieser Gruppe ein Alterungsprozess statt. Der Anteil der über 45-Jährigen steigt um rund 10.000 Personen an, während die Zahl der jungen Erwachsenen (18- bis unter 25-Jährige) im betrachteten Zeitraum insgesamt um circa 43.

Personen und die Zahl der zwischen 25- und 45-Jährigen um circa 83.000 Personen abnimmt. Bei den Kindern und Jugendlichen im Alter unter 18 Jahren fallen die Verluste gegenüber früheren Prognosen mit insge7

Mit den ökonomischen und sozialen Veränderungen der Arbeitswelt verbunden sind fließende Grenzen für den Beginn der Altersphase (zum Beispiel Vorruhestands- und Altersteilzeitregelungen).

Dabei ist zu berücksichtigen, dass eine schrittweise Anpassung der „regulären" Altersgrenze bei Renteneintritt auf 67 Jahre erfolgen wird, die bis 2030 für den überwiegenden Anteil der Erwerbstätigen Realität sein wird. samt 13.000 Personen (-2,6 Prozent) geringer aus.

Die Alterung wird sich in den einzelnen Bezirken Berlins unterschiedlich entwickeln. Die höchsten Anteile der Altersgruppe der 65- bis 80-Jährigen in Relation zur Bevölkerungszahl werden 2030 in den äußeren Stadtbezirken Spandau, Reinickendorf, Neukölln und Marzahn-Hellersdorf erwartet. Diese Altersgruppe wächst in den Randbezirken der nordöstlichen Außenbezirke, in den innenstadtnahen Teilen von Tempelhof und CharlottenburgWilmersdorf und im südlichen Treptow-Köpenick bis 2030 um mehr als 40 Prozent. Der höchste Anteil von Hochbetagten an der Gesamtbevölkerung wird in den südlichen Teilen der Bezirke Spandau und Charlottenburg-Wilmersdorf und im nördlichsten Teil Pankows mit über zwölf Prozent erwartet.

Stadtteile mit einem hohen Anteil von Kindern unter sechs Jahren finden sich in Pankow (Prenzlauer Berg), Mitte, FriedrichshainKreuzberg und Neukölln.

Wanderungsdynamik und sozialräumliche Polarisierung

In den letzten 50 Jahren lag die Bevölkerungszahl Berlins ­ mit leichten Schwankungen ­ konstant bei etwa 3,4 Millionen.