Behörde kurz 2 Projektleiter Telefon EMail Bezirksamt TempelhofSchöneberg StD Ltg Dr Eike Stephan 7560

Modernisierungsprogramm ServiceStadt Berlin

3. Fortschrittsbericht an den Senat und das Abgeordnetenhaus

- Stand der Projekte und Vorhaben zum 31.03. Projektleiter Telefon E-Mail Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg StD Ltg Dr. Eike Stephan 7560 (9917) 4840 eike.stephan@batemp.verwalt-berlin.de

3. Projektbeginn Projektende (geplant) 4. Projektkostenträger 8/2007 12/2009 KST28001

5. Projektzielsetzung (beabsichtigte fachliche Wirkung) / kurze Projektbeschreibung (Nr. 6. im PSB) Kommunen und Regionen in Deutschland werden sich durch die anstehenden demographischen Entwicklungen grundlegend wandeln müssen. Die Veränderungen betreffen fast alle kommunalen Bereiche, respektive Politikfelder. Ziel des Projektes ist es, sich proaktiv mit den Herausforderungen der Demographie-Entwicklung auseinander zu setzen und frühzeitig Handlungskonzepte zur Erhaltung und Stärkung der Lebensqualität und der Zukunftsfähigkeit der Bezirke zu entwickeln. Um dies zu erreichen, müssen in dem Projekt mehrere Phasen durchlaufen werden: Phase 1 Vorbereitung und Sensibilisierung: Ziel ist hier, lokale Akteure (zunächst Politik und Verwaltung) in das Thema einzuführen, Partner für die Gestaltung der Prozesse zu gewinnen und Strukturen für die weitere Arbeit zu schaffen. Im Ergebnis liegt ein sogenanntes Akteur-Portfolio vor.

Phase 2 Transparenz herstellen: Jede Kommune, jeder Berliner Bezirk entwickelt sich unterschiedlich. Prognosewerte für Demographie-Indikatoren liegen häufig nur für Berlin als Ganzes oder auf Bezirksebene vor. Um Handlungskonzepte entwickeln zu können, müssen die Entwicklungen kleinräumlicher analysiert werden (Planungsräume der Bezirke). Ziel ist es, Transparenz über die demographische Entwicklung herzustellen, eine gemeinsame Datenbasis für die Berliner Bezirke festzulegen sowie die Daten zu gewinnen und zu analysieren, um Einflussmöglichkeiten und Chancen herauszuarbeiten.

Phase 3: Ziele und Strategien entwickeln: Ziel dieser Phase ist die Betrachtung der zukünftigen Entwicklungen auf stadtteil- bzw. kleinräumlicher Ebene. Ergebnis dieser Phase ist das Priorisieren von Zielen und Schwerpunktthemen sowie ein Demographie-Leitbild des Bezirks. Schwerpunkthemen mit beispielhaft formulierten Fragestellungen könnten unter anderem sein:

- Erhöhung der Attraktivität des Bezirks für Familien und junge Erwachsene:

Wie familien- und kinderfreundlich sind unsere Kommunen?

Welche Freizeitangebote werden benötigt?

Wie können neue Arbeitsplätze geschaffen werden und Zukunftsbranchen ausgebaut werden?

- Bessere Nutzung des bestehenden Beschäftigungspotenzials:

Wie kann die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund gefördert werden?

Was müssen wir tun, um die Bildungs- und Integrationschancen für Kinder und Jugendliche mit erhöhtem Armutsrisko zu verbessern?

Wie können die Potenziale älterer Menschen genutzt werden?

- Anpassung der bezirklichen Infrastruktur an die veränderten demographischen Rahmenbedingungen:

Wie viele Kindergärten und Schulen werden wir benötigen?

Sind ausreichend altengerechte Wohnungen mit Nahversorgungsangeboten vorhanden?

Haben wir eine bedarfsgerechte Infrastruktur für Senioren aufgebaut?

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- Stand der Projekte und Vorhaben zum 31.03.2010 Seite 176 von 343

Phase 4 Handlungskonzepte erarbeiten und umsetzen: Ziel dieser Phase ist es, beispielhaft Projekte zu entwickeln, zu modifizieren und umzusetzen und diese in der Haushalts-, Investitions- und Finanzplanung abzusichern.

Phase 5 Langfristige Wirkungen analysieren und bewerten: Ziel dieses Projektmoduls ist die Entwicklung eines Instruments für ein Strategisches Demographie-Controlling, dass regelmäßig das Überwachen der gesetzten Ziele ermöglicht und auf Basis von Demographie-Berichten eine gemeinsame Reflexion der Prozesse ermöglicht.

B1 Nutzen/Wirkungen

6. Zielerreichungs- und Wirkungsanalyse (Nr. 7. im PSB) [SOLL lt. Die Erarbeitung eines Demographie-Monitorings zur Messung der Maßnahmenziele wird gegenwärtig fertiggestellt.

- Zieldimension Kundinnen/Bürgerorientierung

- Wir verweisen auf den Bericht, der in Kürze fertig gestellt wird, da die Ergebnisse insbesondere in Hinblick auf die Zieldimension Kunden/Bürgerorientierung hier nur extrem verkürzt dargestellt werden könnten. Es sind eine Vielzahl von neuen und/oder verbesserten Angeboten für verschiedene Zielgruppen entstanden, die sehr gut angenommen und bewertet wurden. (Kultur-, Bildungs-, Freizeit-, Beratungsangebote, Gesundheitsförderungen, Quartiersentwicklungen)

- Zieldimension Prozesse

- Einbindung wichtiger Akteure in die strategischen Planungsprozesse: Die planerische Arbeit, die bisher in den Projektgremien geleistet wurde, ist im ersten Zyklus abgeschlossen. Ein großer Teil der Akteure der vier „inhaltlichen" Projektgremien sind weiterhin im Rahmen der Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen eingebunden. Maßnahmenbezogen erfolgt aktuell eine erhebliche Ausweitung der Akteursbeteiligung im Zuge von Praxis- und Bürgerforen. Die Lenkungsgruppe hat sich auf ein Verfahren geeinigt, das die Einbindung aller Akteure in strategische Planungsprozesse auch über den Projektstatus hinaus gewährleistet. Es wurden Strategiekonferenzen durchgeführt, in deren Rahmen die Maßnahmenevaluation sowie die Fortschreibung des Zielsystems sowie der Maßnahmen erfolgte.

- Die Einbindung von Akteuren und Bürgern wurde weiterhin durch Befragungen sowie im Zuge der Maßnahmen-Realisierung umgesetzt (Spielplatz-Besucherbefragung, Repräsentative Seniorenbefragung, Befragung von Bewohnern von Seniorenwohnhäusern, Schüler-Befragung an der GBO, Fachtagungen, Veranstaltungen, Foren)

- Zieldimension Mitarbeiter/innen : Sensibilisierung/Qualifizierung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Führungs- und Planungsfunktionen (Indikator: Anteil der Mitarbeiter/innen, die an Qualifizierungen zum „Demographischen Wandel" teilgenommen haben.): Alle Leitungskräfte aus Führungs- und Planungsfunktionen (mit einer Ausnahme) haben an den Qualifikationen teilgenommen. Durch die regelmäßige Beteiligung in den Projektgremien und den Unterarbeitsgruppen sowie dem Besuch von Veranstaltungen zum demographischen Wandel konnModernisierungsprogramm ServiceStadt Berlin

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7. Erläuterung zur aktuellen Zielerreichung zum Stand 31.03. ten weitere Mitarbeiter notwendige Kenntnisse vertiefen. Im Zuge der Umsetzung der Maßnahmen werden weitere Beschäftigte einbezogen.

- Beteiligung der Mitarbeiter/innen an der Entwicklung des Demographie-Leitbildes und der Strategischen Handlungskonzepte: In den Projektgremien sind je nach Arbeitsschwerpunkten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus allen betroffenen Fachbereichen beteiligt. Um den Informationsfluss zu verbessern, wurde der Intranetauftritt weiterhin erweitert. Die Beteiligung ist über den Projektstatus hinaus gesichert.

- Zieldimension „Finanzen, Wirtschaftlichkeit"

- Gewinnung zusätzlicher Ressourcen (lokaler Akteure, andere Quellen): Es konnten finanzielle Ressourcen (z.B. Finanzierung eines Bildungsverbunds), kostenfreie Raumressourcen in Seniorenwohnhäusern und Wohnanlagen gewonnen werden (Wohnungsunternehmen), personelle Ressoucen lokaler Akteure im Rahmen von Modellprojekten

- Steigerung des bürgerschaftlichen Engagements (Indikatoren: Anzahl Bürger, die ehrenamtlich tätig sind, Anzahl neu initiierter Bürger-Initiativen Bsp. Grünpflege): Die Umsetzung eines Ehrenamtsbüro läuft (BABeschluss ist erfolgt). Im Zuge der Maßnahmen-Umsetzung konnten eine Reihe von Ehrenamtliche gewonnen und eingesetzt werden.

- Rechtzeitige Reduzierung von Leerstand /Erhöhung der Auslastung sozialer Infrastruktur durch Nachnutzungskonzepte (Anteil Flächen, die rückgebaut wurden, Anteil Flächen, die einer Nachnutzung zugeführt wurden: Es wurden aktuell an verschiedenen Schulstandorten Nachnutzungskonzepte vereinbart. Bei einigen Maßnahmen konnten zusätzliche Raumressourcen von lokalen Akteueren gewonnen und Nutzungen ausgeweitet werden.