Krankenhaus

Umsetzung der Fortschreibung 2006 des Berliner Krankenhausplans

Im Vergleich zur Soll-Vorgabe der Fortschreibung 2006 des Berliner Krankenhausplans (20.282 Betten) waren zum Stichtag 01.01.2010 insgesamt 20.917 Betten in den Plankrankenhäusern des Landes Berlin und der Charite ordnungsbehördlich genehmigt. Das Bettenangebot lag damit um mehr als 600 Betten über der Soll-Vorgabe der letzten Planfortschreibung (vergleiche Tab. 6.2.). Diese Differenz ist auf mehrere Ursachen zurückzuführen. So konnten von der Charite Betten aufgrund zurückgestellter Investitionsmaßnahmen nicht zurückgenommen werden. In Plankrankenhäusern werden zum Teil mehr Betten betrieben als der Krankenhausplan vorsieht (z. B. HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Vivantes). In der Psychiatrie musste zwischenzeitlich auf Grund der unabweisbar höheren Nachfrage mit einer Erhöhung der Kapazitäten reagiert werden. Des Weiteren waren im Ergebnis von Klagen gegen die Fortschreibung 2006 des Berliner Krankenhausplans Einzelanpassungen vorzunehmen (z. B. Klinik Hygiea). Aktuell sind 20.325 Betten in den Krankenhausplan aufgenommen (Stand: 01.01.2010).

Am 31.12.2005 (Ausgangsstand der Fortschreibung 2006 des Berliner Krankenhausplans) wurden 21.275 Betten in Plankrankenhäusern betrieben. Die Reduzierung im betrachteten Zeitraum beträgt rund 350 Betten.

Die Standorte Heckeshorn (HELIOS Klinikum Emil von Behring), Griesingerstraße (Vivantes Klinikum Spandau) und Wiesengrund (Vivantes Humboldt-Klinikum, Frohnauer Straße) wurden in Umsetzung der Fortschreibung 2006 aufgegeben. Am Standort HELIOS Klinikum Berlin-Buch wurde mit Abschluss der Neubaumaßnahme die Standortkonzentration bis auf die noch vorgesehene Verlegung der Kinderklinik abgeschlossen. Die Aufgabe des Standortes der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Lindenhof (Sana Klinikum Lichtenberg, Gotlindestraße) wird nach Abschluss der Baumaßnahmen voraussichtlich Ende des Jahres 2011 erfolgen.

Die Aufgabe des universitären Standortes an der Eschenallee bei Verlagerung von 85 der 100 psychiatrischen Betten zum Campus Benjamin Franklin konnte bislang nicht realisiert werden.

Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2015

Einen wesentlichen und vergleichsweise gut zu prognostizierenden Einfluss auf den zu erwartenden Bedarf an Krankenhauskapazitäten in Berlin hat die absehbare demografische Entwicklung. Zwar wird die Gesamtbevölkerungszahl über den Planungshorizont (2015) des Krankenhausplans 2010 nur um ca. ein Prozent wachsen. Deutlich erkennbar für den Prognosezeitraum und darüber hinaus ist aber die künftige Verschiebung der Bevölkerungszahlen innerhalb der älteren Bevölkerung in die höheren Altersgruppen (demografische Alterung). In diesen zahlenmäßig anwachsenden höheren Altersgruppen besteht tendenziell eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, infolge einer Krankheit stationär behandelt werden zu müssen. In einigen Fachabteilungen sind Fallzahl- und Verweildauerentwicklung in besonderem Maße von der Altersstruktur abhängig.

Der Senat hat im Februar 2009 einen Bericht über die „Bevölkerungsprognose für Berlin und die Bezirke 2007 ­ 2030" beschlossen. Grundlage für den Krankenhausplan 2010 ist die Variante „Basis" dieses Berichts.

Danach wird sich bis zum Ende des Prognosezeitraums (2030) der Teil der Berliner Bevölkerung, der über 80 Jahre alt ist, nahezu verdoppeln. Die Ansätze dieser Entwicklung sind bereits für das Jahr 2015 (Planungshorizont des Krankenhausplans) deutlich erkennbar.