agrochemische Bauten

Agrochemische Bauten: bauliche Einrichtungen insbesondere zur Lagerung der ganzjährig hergestellten Dünge-, Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel beim Produktionsbetrieb oder beim Verbraucher bis zur agrotechnischen Verwendung. Durch Ergänzungsbauten - Sozial- und Verwaltungs-, Pflege- und Wartungsbauten, Tanklager und Unterstellhallen - die in zahlreichen Landwirtschaftsgebieten als zwischenbetriebliche Einrichtungen aufgebaut wurden (> 300). Aufbau, Größe und Ausbildung der Lagerbauten werden von der vorgesehenen Technologie, z. B. Umschlag, Zwischenlagerung, Zerkleinerung, Mischen, Transport und Ausbringung, sowie von den chemischen und physikalischen Eigenschaften der Lagergüter bestimmt. Als Mineraldüngerlager bevorzugt man großflächige stützenfreie oder -arme hallenartige Gebäude in Leichtbauweise, wie Fachwerkträger-oder Rahmenkonstruktionen aus Holz oder Stahl, Stabwerke oder Traglufthallen. Die Außenwände sind infolgedessen meist leichte, nicht belastbare Montagewände, die Innenwände zur Unterteilung der Sorten anspeicherbare Wände, z. B. aus Stahlbeton-Winkelstützelementen oder aus Holzlatten zwischen Stahlstützen. Der Fußboden hat im allgemeinen einen Unterbau aus Beton und eine Nutzschicht aus Natursteinpflaster, Klinkerpflaster, Gussasphalt, Epoxidharz-Spachtelmasse oder Bitumen. Die Aggressivität der meisten Lagergüter stellt hohe Anforderungen an die Bauteile. Während Holz relativ beständig ist, bedürfen Metalle eines hochchemikalien-festen Schutzanstrichs auf der Basis von PVC, Chlorkautschuk oder Alkydharz, Mauerwerk und Beton eines Anstrichs auf der Basis von Bitumen, Bitumen-Latex-Emulsion, PVC, Chlorkautschuk, Epoxid-oder Teerepoxidharz. Als Flüssigdüngerlager verwendet man zylindrische Behälter aus Leichtmetall, einem Plast oder Elast für druckloses Ammoniak bzw. stählerne zylindrische oder besser Kugeldruckbehälter für wasserfreies Ammoniak. Pflanzenschulzmittellager müssen wegen der Giftgefahr verschlußsichere, wegen der Frostempfindlichkeit und Feuergefährlichkeit gut wärmegedämmte und fernbeheizte kleine Gebäude sein.