Akkumulationskraft

Akkumulationskraft - Umfang und Wirksamkeit aller finanziellen und materiellen Mittel, einschließlich der Aufwendungen an lebendiger Arbeit, die für die extensiv und intensiv erweiterte Reproduktion der produktiven Potenzen des volkswirtschaftlichen Reproduktionsprozesses eingesetzt bzw. wirksam gemacht werden können. Der Begriff Akkumulationskraft bezieht sich demnach nur auf die erweiterte Reproduktion der produktiven Potenzen. Die volkswirtschaftliche Akkumulationskraft setzt sich aus drei Komponenten zusammen: a) Nationaleinkommenskomponente, d. h. die absolute Größe des produktiv zu verwendenden Teiles des Nationaleinkommens (Akkumulationsmasse); b) Reproduktionskomponente, worunter die Nutzungsmöglichkeiten der Amortisationen für Zwecke der erweiterten Reproduktion zu verstehen sind: c) Effektivitätskomponente, d. h. der gesamte Komplex der Möglichkeiten zur Erhöhung der ökonomischen Effektivität der produktiven Potenzen. Das bedeutet, dass die Akkumulationskraft wesentlich vom Verhältnis extensiver und intensiver Wachstumsquellen, d. h. von den Fortschritten bei der allseitigen Intensivierung des Reproduktionsprozesses beeinflusst wird. Auf die Akkumulationskraft wirken ebenfalls in zunehmendem Maße Umfang, Struktur und Wirksamkeit der Konsumtion ein. Mit der Gestaltung des entwickelten Sozialismus werden die Wechselbeziehungen ökonomischer und sozialer Faktoren enger. Die planmäßige Nutzung der Zusammenhänge zwischen allseitiger Intensivierung und Herausbildung der sozialistischen Lebensweise kann weitere Reserven zur Erhöhung der Akkumulationskraft erschließen. Die Realisierung der Akkumulationsmöglichkeiten hängt untrennbar mit der jeweiligen ökonomischen, politischen, technischen und militärischen Situation der einzelnen Länder zusammen. - Innerhalb der Bestimmungskomponenten der volkswirtschaftlichen Akkumulationskraft können verschiedene Einzelfaktoren unterschieden werden, die in ihrem wechselseitigen Zusammenwirken die mögliche Wirksamkeit der einzelnen Komponenten zum Ausdruck bringen. Diese Einzelfaktoren sind in ihrer Bewegungsrichtung in starkem Maße sozialökonomisch und konkret-historisch charakterisiert. Auf dieser Grundlage bestimmen die Nationaleinkommens-, die Reproduktions- und die Effektivitätskomponente sowohl in ihrer eigenständigen Entwicklung als auch durch ihr wechselseitiges Zusammenwirken die mögliche Akkumulationskraft einer Volkswirtschaft. Die primäre Stellung in diesem wechselseitigen Zusammenhang nimmt das Nationaleinkommen als wichtigste Quelle der erweiterten Reproduktion ein. In welchem Maße über das Nationaleinkommen die Akkumulationskraft gesteigert wird, hängt sowohl vom Wachstumstempo des Nationaleinkommens, seiner gebrauchswertmäßigen, dem Bedarf entsprechenden Zusammensetzung, dem wissenschaftlich-technischen Niveau und der Qualität der für Akkumulation und Konsumtion verwendeten Gebrauchswerte als auch generell von der Effektivität des Wachstums ab. Mit höherem Niveau des Fondsbestandes wird eine langfristig kontinuierliche Effektivitätssteigerung immer stärker davon beeinflusst, wie die Proportionen zwischen der Nutzung des Nationaleinkommens zur Akkumulation und dem Reproduktionseffekt der Amortisationen die Intensivierung der Grundfondsreproduktion fördern. Das bedeutet, die Akkumulationskraft in enger Verbindung mit der Entwicklung der Bruttoinvestitionen, ihrer Struktur und Effektivität einzuschätzen (Investitionsrate). Die mögliche Wirkungsintensität der Reproduktionskomponente hängt u. a. vom Umfang, Alter und technischen Niveau der eingesetzten Grundmittel, von der Bewertung der Grundmittel und von der Amortisationspolitik ab. Mit der allseitigen Intensivierung des Reproduktionsprozesses bildet sich die ständige gesetzmäßige Erhöhung der möglichen Akkumulationskraft der Volkswirtschaft immer mehr heraus, die eine wichtige ökonomische Gesetzmäßigkeit des sozialistischen Reproduktionsprozesses ist. Akkumulation, sozialistische, Akkumulationsquellen, Reproduktion, Reproduktion, sozialistische erweiterte.