Akkumulationsquellen

Akkumulationsquellen - Einkommensarten, aus denen Geldmittel zur Akkumulation entnommen werden. Die entscheidende Quelle der Akkumulation in jeder Gesellschaft ist das Mehrprodukt, das Resultat produktiver Arbeit der Werktätigen. Im Kapitalismus nimmt das Mehrprodukt die Form des Mehrwerts an, der infolge der Ausbeutung der Lohnarbeiter durch die Kapitalisten entsteht. Der Mehrwert ist die Hauptquelle der kapitalistischen Akkumulation (Akkumulation des Kapitals). Im Sozialismus ist das Mehrprodukt in Form der Gewinne und Abführungen der sozialistischen Betriebe an den Staat (Reineinkommen der sozialistischen Gesellschaft) die Hauptquelle der Akkumulation. Die Abführungen an den Staat erfolgen über verschiedene Kanäle; sie werden durch die Bindung an bestimmte ökonomische Kriterien gleichzeitig als ökonomische Hebel zur Entwicklung der Produktion und der Rentabilität ausgenutzt (Produktionsfondsabgabe, produktgebundene Abgaben, Nettogewinnabführung). Der Nettogewinn wird zur Akkumulationsquellen für den Betrieb, wenn planmäßige Investitions- und Rekonstruktionsmaßnahmen erfolgen. Die Amortisationsfonds der Betriebe wirken als zusätzliche Akkumulationsquellen, die als Folge der technischen Revolution an Bedeutung zunimmt. Sie können entweder in den Betrieben direkt verwendet oder durch Zentralisierung umverteilt werden. Die Möglichkeit, den Amortisationsfonds für Akkumulationszwecke zu verwenden, liegt darin begründet, dass ein Geldreservefonds für den Ersatz der Produktionsinstrumente entsteht, dieser Ersatz Jedoch erst in einigen Jahren notwendig ist. Durch die Verbesserung des Preis-Leistung-Verhältnisses der ersetzten Grundmittel können ebenfalls Akkumulationsquellen freigesetzt werden. Mit der Intensivierung der Grundfondsreproduktion verflechten sich Ersatz- und Akkumulationsprozesse der Produktionsfonds immer stärker. Bes. Akkumulationsquellen bilden durch finanzpolitische Maßnahmen (Steuer-, Kredit-, Preispolitik usw.) erwirtschaftete Mittel sowie die Spareinlagen der Bevölkerung. In der Landwirtschaft sind Akkumulationsquellen das Einkommen der LPG, soweit es zur Vergrößerung der genossenschaftlichen Fonds dient, und die der Erweiterung der landwirtschaftlichen Produktion dienenden Gewinne der staatlichen sozialistischen Landwirtschaftsbetriebe. Die Hauptquelle der sozialistischen Akkumulation erweitert sich vor allem durch die höhere Effektivität des sozialistischen Reproduktionsprozesses, auf welche die Steigerung der Arbeitsproduktivität entscheidend einwirkt. Zw. den Hauptquellen der sozialistischen Akkumulation und ihrer Ergiebigkeit bestehen enge Wechselbeziehungen. Wesentliche Voraussetzungen für die effektivere Ausschöpfung der Akkumulationsquellen mittels der Intensivierung sind: die weitere Vervollkommnung und effektivere Nutzung der vorhandenen Arbeitskräfte, Bildungs-, Forschungs und Produktionspotenzen; der effektivste Einsatz und die rationelle Verwendung der Investitionen; die beschleunigte Einführung und höhere Wirksamkeit neuer Technik, Technologien, Verfahren und Wirkprinzipien; die umfassende Durchsetzung der wirtschaftlichen Rechnungsführung. Für die sozialistische Industrialisierung in der Sowjetunion konnten nur in eine Akkumulationsquellen wirksam werden. Die Enteignung der Gutsbesitzer und Kapitalisten machte die bis dahin für den parasitären Verbrauch verwendeten Mittel frei. Die Befreiung des Landes von Zinszahlungen für die zaristischen Anleihen und von den Dividenden ausländischer Kapitalisten erschloss ebenfalls wichtige Mittel. Die Befreiung der Bauern von Pachtzahlungen und Schulden ermöglichte dem Sowjetstaat, diese Mittel für die Industrialisierung zu gewinnen. Die wichtigsten Akkumulationsquellen waren die Gewinne der nationalisierten Industrie, des Außenhandels, des staatlichen Binnenhandels und des Banksystems. In dem Maße, wie die sozialistische Industrie sich entwickelte, wuchs die Bedeutung dieser Akkumulationsquellen.