Altstoffe

Altstoffe - Arbeitsmittel, Arbeitsgegenstände oder Konsumgüter bzw. Teile von ihnen, die im Unterschied zum Abfall den Prozess der Produktion, Zirkulation und produktiven, gesellschaftlichen sowie individuellen Konsumtion vollständig durchlaufen und dabei ihren ursprünglich Gebrauchswert als Produktions- oder Konsumtionsmittel verloren haben. Sie beinhalten aber noch stoffliche Substanz und vergegenständlichte menschliche Arbeit. Aus abgenutzten Maschinen wird Schrott, aus verschlissenen Kleidungsstücken werden Alttextilien usw. Ein Teil der Altstoffe wird erfasst, aufgekauft und aufbereitet, erhält einen neuen Gebrauchswert und wird dem volkswirtschaftlichen Reproduktionsprozess als Arbeitsgegenstand erneut zugeführt. Damit entstehen volkswirtschaftlich bedeutende Stoffkreisläufe, die durch die Staats- und wirtschaftsleitenden Organe geleitet und geplant werden müssen und die eine entsprechende Anwendung ökonomischer Stimuli erfordern (Preisgestaltung, Prämien usw.). Die wieder verwertbaren stofflichen Substanzen der Altstoffe und der Abfälle bilden die Sekundärrohstoffbasis (Sekundärrohstoffe) der Volkswirtschaft, die mit der Erhöhung des Anteils der wieder verwertbaren stofflichen Substanzen und mit der Entwicklung von Verwertungsmöglichkeiten von Abprodukten ständig erweitert wird.

Die Altstoffe umfassen im Wesentlichen den Schrott (metallische Altstoffe) sowie das Altpapier, die Alttextilien, das Altglas, den Altgummi, das Altöl (nichtmetallische Altstoffe). Mit dem weiteren wissenschaftlich-technischen Fortschritt wird auch der Kunststoffschrott eine wachsende Rolle spielen. In werden jährlich über 4 Mill. t Schrott erfasst und aufgekauft, so dass nahezu 75 %des Stahls auf der Basis von Schrott produziert werden können. Das Altpapier deckt den Faserstoffbedarf der Papier- und Pappenindustrie zu ca. 42%. Über 400 kt Altpapier, darunter 125 kt aus Haushalten, werden erfasst, wodurch sich die Verarbeitung von rund 2 Mill. Festmetern Holz zu Zellstoff und Papier erübrigt. Die Alttextilien decken den Rohstoffbedarf der Textilindustrie zu etwa 15%. Das Altglas deckt in Form des durch den Altstoffhandel erfassten, sortierten und gereinigten Behälterglases etwa 40 bis 50% des Behälterglasbedarfes; bei einigen Flaschensortimenten liegt der Anteil des Altglases sogar zwischen 80 und 100% des Flaschenbedarfs Gummiregenerat wird den Mischungen für Fußbodenbelag, Fahrraddecken u. a. zugesetzt. Die Altölwirtschaft hat großen Einfluss auf die Stabilität der Schmierstoffversorgung in der Volkswirtschaft . An- nähernd 65% des Bedarfs an legiertem Motorenöl und fast 30% des Viertaktmotorenöls werden aus der Altölwirtschaft gedeckt.

Ein Teil der Altstoffe wird aus ökonomischen, technologischen, sicherheitstechnischen, hygienischen u. a. Gründen nicht für eine Wiederverwertung erfasst. Dieser Teil der Altstoffe wird aus dem Reproduktionsprozess ausgeschieden und wird ein Teil der Abprodukte.