Anlaufkosten

Anlaufkosten - Differenz zwischen den durchschnittlich geplanten Kosten unter normalen. Produktionsbedingungen und den während der Anlaufzeit der Produktion entstehenden überhöhten Kosten. Die Anlaufkosten entstehen bei der Überleitung von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in die Produktion, der Inbetriebnahme neuer Betriebe, Betriebsteile und einzelner Grundmittel sowie mitunter nach Produktionsverlagerungen im übernehmenden Betrieb. Sie haben ihre Ursachen darin, dass die Produktivität bei Aufnahme einer Produktion geringer ist und sich erst durch Sammlung von Arbeitserfahrungen und Gewinnung von Arbeitsfertigkeiten erhöht. Darüber hinaus entsteht bei Aufnahme einer Produktion häufig eine Ausschussquote, die über die Durchschnittsquote hinausgeht. Anlaufkosten sind zwar objektiv bedingt, ihre Höhe kann aber um so geringer gehalten werden, je besser der Produktionsanlauf vorbereitet wird. Die Anlaufkosten werden in der volkseigenen Industrie aus dem Fonds Wissenschaft und Technik, in den genossenschaftlichen Betrieben aus Umlaufmitteln oder Krediten finanziert. Sie werden direkt oder indirekt in die Selbstkosten verrechnet. - Bei Aktiengesellschaften in kapitalistischen Ländern werden die Anlaufkosten gewöhnlich aktiviert und innerhalb von fünf Jahren in die Selbstkosten verrechnet.