Aufwand-Nutzen-Analyse

Aufwand-Nutzen-Analyse - Verfahren der Planung und Effektivitätsrechnung, in dessen Rahmen gesellschaftliche Aktivitäten in Beziehung zur Befriedigung gesellschaftlicher Bedürfnisse gesetzt, gegenüber den zu ihrer Realisierung nötigen Arbeitsmengen abgewogen und untereinander verglichen werden, um die vom Standpunkt der Gesamteffektivität der eingesetzten Kräfte und Mittel besten Aktivitäten zu ermitteln. Das Abwägen der Alternativen hat zum Inhalt, die qualitativ unterschiedlichen Wirkungen der jeweiligen gesellschaftlichen Aktivitäten unter Beachtung einer Vielzahl relevanter gesellschaftlicher Zielkriterien auf systematische Art und Weise zu ermitteln, sie untereinander sowie gegenüber den zu ihrer Realisierung nötigen Aufwandsmengen zu vergleichen sowie die Ursachen für die günstigsten Aufwand-Nutzen-Relationen aufzudecken. Die Aufwand Nutzen Analyse liefert das Konzept, um die mehrdimensionalen Haupt- und Neben-, Nah- und Fernwirkungen von Vorhaben einer zusammenfassenden Bewertung zugänglich zu machen, wobei letztere gleichzeitig einen Vergleich mit dem Aufwand zulassen muss. Die Kategorie gesellschaftlicher Nutzen besitzt dabei zentrale Bedeutung, da das Wirkungsspektrum der Vorhaben erst auf ihrer Basis bewertet werden kann. Bei konkreten Berechnungen wird vorausgesetzt, dass die den zu vergleichenden Maßnahmen zuzuordnenden Programme oder Projekte, unter denen eine Auswahl zu treffen ist, bereits vorliegen. Weiterhin muss bekannt sein, welche gesellschaftlichen Bedürfnisse sie befriedigen sollen oder welchen Bedürfnissen sie dienen bzw. welchen Bedürfniskomplex sie beeinflussen. Sie setzt außerdem voraus, dass für die gesellschaftlichen Bedürfniskomplexe Skalen gegeben sind, an denen die Zielrealisierung durch die Vorhaben abgelesen werden kann. Dabei sind die der Erfassung der Zielerträge zugrunde liegenden Skalierungsmethoden den Anforderungen und Möglichkeiten sowie dem allgemeinen Messungszweck des konkreten Entscheidungsprozesses unterzuordnen. Die Zerlegung der komplexen Bewertungsaufgabe in mehrere eindimensionale Teilbewertungen macht es notwendig, dass die Ergebnisse der Teilbewertungen durch systematische Verknüpfung von eindimensionalen Reihenfolgen der Aktivitäten zu einer alle Aspekte berücksichtigenden mehrdimensionalen Reihenfolge zusammengefasst werden. Für die Bewertung der Zielerträge zwecks Zusammenfassung und Vergleich mit dem Aufwand gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten. Können die Zielerträge auf eine einheitliche Ertragsskala, z. B. die Geldskala, umgerechnet werden, so gibt es erstens die Möglichkeit, die Aktivitäten nach entsprechenden Kriterien der wirtschaftlichen Rechnungsführung zu ordnen. In diesem Fall kann die Kosten-Ergebnis-Analyse angewendet werden. Ist ein solches Vorgehen ausgeschlossen, kann man zweitens die Nutzenanalyse und die Präferenzenaggregation anwenden. Die Kosten-Ergebnis-Analyse ist immer dann anwendbar, wenn für alle bzw. die wichtigsten Zielerträge Geldausdrücke gefunden werden und die Teilerträge für jedes Element des Zielsystems zu einem in Geldeinheiten gemessenen Gesamtertrag addiert und den Kosten gegenübergestellt werden können. Bei der Präferenzenaggregation wird der Nutzen der einzelnen Auswirkungen nicht mehr in Geldeinheiten ausgewiesen und auf dieser Basis die Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Auswirkungen untereinander und gegenüber dem Aufwand hergestellt, sondern als Ordnungsrelation, die die gesellschaftliche Präferenz einer gegebenen Forschungs- und Entwicklungsaktivität gegenüber einer anderen in Bezug auf einen Auswirkungsbereich (Ziel) angibt. Im Rahmen der Nutzenanalyse wird der Nutzen einer Aktivität errechnet als dimensionsloser Bewertungsindex auf einer Punkteskala, der sowohl die gradmäßige Bedeutung einer Aktivität für die Realisierung des mit der jeweiligen Auswirkungskomponente affizierten Ziels als auch die Wichtigkeit dieses Ziels für die Realisierung übergeordneter gesellschaftlicher Ziele misst.