Auslandsmarktarbeit

Auslandsmarktarbeit - Gesamtheit aller auf die Auslandsmärkte gerichteten Zirkulationstätigkeiten zur Erforschung, Beeinflussung und Ausnutzung der sozialistischen und nichtsozialistischen Märkte mit dem Ziel, die geplanten Exporte und Importe mit hoher Effektivität zu realisieren, auf die der Zirkulation vor- und nachgelagerten Reproduktionsphasen aktiv einzuwirken sowie die Bedingungen und Erfordernisse der Auslandsmärkte in die Planung des Außenhandels einzubeziehen. Bestandteile der Auslandsmarktarbeit sind die Auslandsmarktforschung, Auslandsmarktbearbeitung und die auf die Auslandsmärkte gerichteten Aktivitäten der kommerziellen Geschäftstätigkeit. Bei der Organisation der Auslandsmarktarbeit kommt es darauf an, die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen ihren Bestandteilen zu nutzen und die einzelnen Zirkulationstätigkeiten so auszuwählen und zu kombinieren, dass die Absatz- und Bezugsziele mit geringstem Aufwand erreicht werden können. Dabei stellen die Aufgaben der Markterschließung, -erhaltung oder -erweiterung jeweils spezielle Anforderungen an die Auslandsmarktarbeit Bes. Aktivitäten sind z. B. bei der Markterschließung notwendig, bei der es darum geht, für neue bzw. weiterentwickelte Erzeugnisse Kunden bzw. Märkte zu gewinnen oder mit bereits exportierten Erzeugnissen auf neuen Märkten Fuß zu fassen. Hier erwachsen andere Aufgaben (z. B. Marktforschung für neue Erzeugnisse, Einführungswerbung, Aufbau der äußeren Absatzorganisation) als bei der Markterhaltung, die darauf abzielt, bestehende Marktanteile beizubehalten. Hohe Anforderungen an die Auslandsmarktarbeit stellt auch die Markterweiterung. Will man die Marktanteile vergrößern, ist Überlegenheit im Niveau und/oder in den Kosten der angebotenen Erzeugnisse und/oder in der Qualität der Auslandsmarktarbeit gegenüber den anderen Wettbewerbern bzw. Konkurrenten unerlässlich. Unter zeitlichem Aspekt wird die Auslandsmarktarbeit in den Formen der Marktvorbereitung und Marktpflege durchgeführt. Einfluss auf die Effektivität der Auslandsmarktarbeit und ihre konkrete Gestaltung haben die Gesetzmäßigkeiten, Entwicklungstendenzen und Bedingungen der Auslandsmärkte. Daher wird unterschieden zwischen der Auslandsmarktarbeit gegenüber sozialistischen und nichtsozialistischen Ländern. Die Auslandsmarktarbeit gegenüber sozialistischen Ländern kann z. B. die Vorzüge der allseitigen und langfristigen Zusammenarbeit zwischen den sozialistischen Staaten und den Betrieben im Rahmen der sozialistischen ökonomischen Integration nutzen; sie wird im beiderseitigen Interesse planmäßig ausgebaut und dadurch rationell organisiert. Die Auslandsmarktarbeit gegenüber nichtsozialistischen Ländern wird mit der spontanen und krisenhaften Entwicklung dieser Märkte, den Monopolisierungstendenzen und anderen kapitalistischen Gesetzmäßigkeiten konfrontiert; sie muss helfen, schädliche Einflüsse auf die sozialistische Volkswirtschaft zu vermeiden und Widersprüche dieser Märkte auszunutzen. Die Hauptverantwortung für die Auslandsmarktarbeit trägt im Rahmen des Außenhandelsmonopols der Außenhandelsbetrieb. Auf der Grundlage zentraler Vorgaben leitet, plant und organisiert er die Auslandsmarktarbeit in enger Zusammenarbeit mit den Inlandspartnern, speziell den Exportlieferbetrieben.