Auslandsmarktbearbeitung

Auslandsmarktbearbeitung - Teil der Auslandsmarktarbeit, der alle Aktivitäten zur Beeinflussung und aktiven Gestaltung der Auslandsmärkte umfasst. Dazu gehören Werbung, technisch-ökonomische Beratung, Kundendienst, spezielle Absatzmethoden, rationelle Gestaltung der Absatzwege sowie der äußeren Absatz- und Bezugsorganisation. Diese Methoden der Auslandsmarktbearbeitung werden waren- und länderdifferenziert, einzeln oder kombiniert angewendet, wobei in ihrem Mittelpunkt der Gebrauchswert der zu exportierenden Erzeugnisse und der Anwendernutzen stehen. Mit ihrer Hilfe erhält der Käufer bzw. Anwender/Verbraucher solche Informationen und Leistungen, die sein Information- und Beratungsbedürfnis befriedigen und seinen Bedarf auf bestimmte Produkte lenken. Mit den verschiedenen Methoden der Auslandsmarktbearbeitung werden dem Käufer bzw. Anwender/Verbraucher die Gebrauchswerteigenschaf ten erläutert und die Möglichkeiten aufgezeigt, wie er diese unter seinen konkreten Bedingungen nutzen, sichern und aktiv erweitern kann. Insofern dient die Auslandsmarktbearbeitung vor allem der Marktgestaltung, die unter sozialistischen und kapitalistischen Verhältnissen in unterschiedliche gesamtgesellschaftliche Verhältnisse und Ziele eingeordnet ist. Im Kapitalismus ist die Marktgestaltung mit Hilfe der Auslandsmarktbearbeitung Bestandteil des Marketings und durch Manipulation der Käufer gekennzeichnet. Im Sozialismus dient sie der bewussten und planmäßigen Einflussnahme auf die Konsumtion im Interesse einer besseren Bedürfnisbefriedigung in den sozialistischen Ländern sowie einer reibungslosen und effektiven Warenrealisierung beim Export von Erzeugnissen und Leistungen. Die Funktion der Auslandsmarktbearbeitung erklärt sich aus der aktiven Rolle der Produktion gegenüber der Konsumtion. Da sich die Gesetzmäßigkeiten der Konsumtion in den sozialistischen und nichtsozialistischen Ländern unterscheiden, sind auch die Ziele und Methoden der Auslandsmarktbearbeitung zu differenzieren. Im Handel mit den sozialistischen Ländern muss die Auslandsmarktbearbeitung mit ihrem Beitrag zur Realisierung der Exportpläne zugleich die Planmäßigkeit der ökonomischen Entwicklung in den Partnerländern, insbesondere die Bedürfnisbefriedigung, unterstützen. Die Auslandsmarktbearbeitung erfolgt auf der Grundlage des Außenhandelsmonopols der Partnerländer im engen Zusammenhang mit den markt- gestaltenden Maßnahmen der Planungs- und Produktionszusammenarbeit und mit dem Ziel, den wissenschaftlich-technischen Fortschritt schnell auszunutzen. Im Handel mit den nichtsozialistischen Ländern ist die Auslandsmarktbearbeitung darauf gerichtet, hohe Marktanteile und stabile Marktpositionen zu sichern, eine Voraussetzung, um in dem sich verschärfenden Konkurrenzkampf und im Kampf um die Planerfüllung erfolgreich bestehen zu können. Die Auslandsmarktbearbeitung wird von den Außenhandelsbetrieben geleitet, geplant und organisiert. Wegen der Produktbezogenheit der Auslandsmarktbearbeitung sind im Rahmen dieser einheitlichen Leitung umfangreiche Mitwirkungspflichten der Exportlieferbetriebe erforderlich.