Auslandsmarktforschung

Auslandsmarktforschung - Teil der Auslandsmarktarbeit, der im Schwerpunkt alle Aktivitäten zur Untersuchung der Absatz- und Bezugsmöglichkeiten sowie -bedingungen in den sozialistischen und nichtsozialistischen Ländern umfasst. Die Untersuchungen der Absatz- und Bezugsmöglichkeiten sowie der einzelnen Waren- bzw. Ländermärkte (kommoditäre bzw. territoriale Auslandsmarktforschung) stehen in einem engen Zusammenhang. So sind z. B. die Absatzmöglichkeiten für eine bestimmte Ware in einem Land sowohl von der dort vorhandenen Situation abhängig (z. B. Investitionsund Handelspolitik, Außenhandelsgesetzgebung, Transport- und Nachrichtenwesen) als auch vom künftigen Verhältnis von Angebot und Nachfrage für das betreffende Erzeugnis im Weltmaßstab. Länder- und Warenmärkte können aber auch relativ unabhängig von der Untersuchung der Absatz- und Bezugsmöglichkeiten erforscht werden. Die Auslandsmarktforschung liefert mit ihren Ergebnissen Entscheidungsgrundlagen für die Handelspolitik, Wirtschaftszusammenarbeit, Strukturentwicklung sowie für die Planerarbeitung und -erfüllung im Außenhandel. Sie ist ein wichtiges Instrument, um die Bedingungen und Erfordernisse der Außenmärkte bei der Planung des ges. Reproduktionsprozesses zu berücksichtigen. Dabei muss ihre unterschiedliche Rolle im Handel mit sozialistischen und nichtsozialistischen Ländern beachtet werden. In den sozialistischen Ländern geht die Auslandsmarktforschung von den Plandaten der Partnerländer, den Festlegungen der Plankoordinierung - einschließlich Handelsabkommen und Jahresprotokolle - sowie von den Ergebnissen der Inlandsmarktforschung aus. Sie detailliert, präzisiert und ergänzt diese Angaben, indem sie Veränderungen im Angebot und in der Nachfrage (bzw. in der Produktion und in den Bedürfnissen bzw. im Bedarf) erforscht. So schafft sie Grundlagen für die Präzisierung der Außenhandelspläne, für die planmäßige Realisierung der Pläne und Abkommen durch den Abschluss von Außenhandelslieferverträgen sowie für verschiedene Formen der Produktionszusammenarbeit. - In den nichtsozialistischen Ländern muss die Auslandsmarktforschung die differenzierten Bedingungen der einzelnen Länder systematisch erfassen und dabei, den Einfluss vielfältiger Faktoren (z. B. des Staates, der Monopolisierung, der Konkurrenz, des Krisenzyklus) auf die Produktions-, Bedarfs- sowie Export- und Importentwicklung untersuchen, um die Absatz- und Bezugsmöglichkeiten einschätzen zu können. Je nach Zeitraum und Ziel der Untersuchungen wird in der Auslandsmarktforschung zwischen Marktbeobachtung, Marktanalyse und Marktprognose unterschieden, die sich spezifischer Methoden bedienen, um die Marktinformationen aufzubereiten, zu bewerten, zu verarbeiten und zu speichern. Absatzanalyse, Absatzforschung, Absatzmethoden, Bedarfsforschung, Marktforschung, Marktinformation.