Außenwirtschaft

Außenwirtschaft - Gesamtheit der auf der internationalen Arbeitsteilung beruhenden und alle Reproduktionsphasen erfassenden internationalen wirtschaftlichen und damit im Zusammenhang stehenden wissenschaftlich-technischen Beziehungen eines Landes. Die Außenwirtschaft umfasst folgende Hauptbestandteile: die internationale Produktionszusammenarbeit einschließlich der wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit, der Spezialisierung und Kooperation der Produktion und der internationalen Investitionszusammenarbeit; den Außenhandel, d. h. Export und Import von Waren und Leistungen einschließlich Austausch von Produktions- und Patentlizenzen, Reexport und Lohnveredelungen; die zwischenstaatlichen Valuta-, Kredit- und Finanzbeziehungen; den internationalen Austausch von kommerziellen und nichtkommerziellen Dienstleistungen (z. B. technische Leistungen im Bauwesen, Leistungen im Transport- und Nachrichtenwesen, den internationalen Tourismus u. ä.). Teilweise wird auch die internationale Planungszusammenarbeit als Element der sozialistischen Außenwirtschaft betrachtet. Charakteristisch sind der komplexe Charakter und eine Vielfalt der Formen der Außenwirtschaftsbeziehungen. - Die Elemente der sozialistischen Außenwirtschaft sind auf vielfache Weise sowohl untereinander als auch mit anderen Bestandteilen der Volkswirtschaft verbunden. Die sozialistische Außenwirtschaft durchdringt nahezu alle Bereiche und Zweige der Volkswirtschaft, und ihre Elemente wirken in allen Phasen des Reproduktionsprozesses. Bei der Herausbildung der sozialistischen Außenwirtschaft geht es aber nicht um die Ersetzung des Außenhandels oder um eine Wandlung vom traditionellen Außenhandel zur Außenwirtschaft, sondern um den Ausbau der internationalen Wirtschaftsbeziehungen eines Landes durch neue miteinander eng verflochtene Formen. Dabei entwickeln sich die Funktionen des Außenhandels qualitativ weiter, sein volkswirtschaftliches Gewicht wächst. Da alle Ergebnisse der außenwirtschaftlichen Beziehun- gen, soweit sie Ware-Geld-Form annehmen, über den Außenhandel realisiert werden, nimmt der Außenhandel innerhalb der Außenwirtschaft eine zentrale Stellung ein. - Die Außenwirtschaftsbeziehungen der sozialistischen Länder werden planmäßig gestaltet und entwickelt. Grundlage ist das Monopol des sozialistischen Staates auf dem Gebiet der Außenwirtschaft. Es gewährleistet die Wahrung der gesamtstaatlichen Interessen und das einheitliche Auftreten aller Staats- und Wirtschaftsorgane auf dem Gebiet der Außenwirtschaft - Die Außenwirtschaftsbeziehungen der sozialistischen Volkswirtschaft sind Bedingung und Faktor der Intensivierung. Indem sie die volkswirtschaftlichen Möglichkeiten und Gegebenheiten der sozialistischen Produktion mit denen in den anderen Staaten der sozialistischen Gemeinschaft, insbesondere in der UdSSR. verbinden, tragen sie dazu bei, die Hauptfaktoren der Intensivierung, vorrangig Wissenschaft und Technik, Grundfondsökonomie, Materialökonomie und Ökonomie des gesellschaftlichen Arbeitsvermögens, zu stärken, den Konzentrationsgrad der Produktion zu erhöhen, moderne Produktionsstrukturen zu gewährleisten und den Aufwand an gesellschaftlicher Arbeit je Einheit gesellschaftlichen Gesamtprodukts zu senken. So ist es z. B. durch die Forschungskooperation mit anderen sozialistischen Ländern möglich, ein bestimmtes Forschungsergebnis mit geringerem volkswirtschaftlichem Aufwand und in kürzerer Zeit zu erzielen und in die Produktion zu überführen, als wenn die Forschungsarbeiten allein im Rahmen der eigenen Volkswirtschaft durchgeführt würden. Für die sind die Außenwirtschaftsbeziehungen von herausragender Bedeutung, da einmal auf Grund der Größe des Binnenmarktes effektive und rationelle Größenordungen der Produktion nur unter Einbeziehung von Lieferungen für ausländische Bedarfsträger möglich sind und zum zweiten infolge der volkswirtschaftlichen Gegebenheiten bedeutende Mengen an Rohstoffen, Nahrungsmitteln und mit steigender Tendenz moderne Produktionsinstrumente aus dem Ausland, hauptsächlich aus der UdSSR und anderen sozialistischen Bruderländern, importiert werden müssen. Die stabile Basis und den Hauptteil der Außenwirtschaft bilden die Außenwirtschaftsbeziehungen mit den sozialistischen Staaten.