Bauernlegen

Bauernlegen, Abmeierung, Eviktion - Auskauf oder die Vertreibung der Bauern von ihrem Grundbesitz durch den Feudalherrn, um Bauernland zum Herrenland zu schlagen. Das Bauernlegen wurde zuerst in großem Umfang im 15. und 16. Jh. in England geübt, um den Grundherren Weideland (Einhegung) für ihre wachsenden Schafherden (steigender Wollbedarf der Manufakturen) zu verschaffen. In Deutschland erreichte das Bauernlegen einen Höhepunkt im 17. und 18. Jh. bes. in den ostelbischen Gebieten Preußens, als die Gutsherren infolge steigender Getreidepreise dazu übergingen, Getreide in großem Maßstab selbst zu produzieren. Bes. verheerend war das Bauernlegen im ritterschaftlichen Gebiet Mecklenburgs, wo von 1618 bis 1648 die Zahl der Bauernhöfe von etwa 12000 auf 1200 sank. Eine moderne Form des Bauernlegen stellt die von der BRD-Regierung betriebene Agrarpolitik dar. Bauernschutzgesetzgebung, Grüner Plan, Stein-Hardenbergische Reformen.