Bauwirtschaft

Bauwirtschaft - Bereich der Volkswirtschaft, der alle Kombinate und Betriebe umfasst, deren Haupttätigkeit die Herstellung von Gebäuden und baulichen Anlagen sowie deren Instandhaltung ist. Die Bauwirtschaft wird abgegrenzt gegenüber dem Bauwesen, das außer der Bauwirtschaft auch die Baumaterialienindustrie, die bautechnische Projektierung und die staatlichen und wirtschaftsleitenden Organe und wissenschaftlichen Institutionen im Bauwesen umfasst. Der größte Teil der Bauwirtschaft ist leitungsmäßig dem Ministerium für Bauwesen zugeordnet, und zwar in Form von ihm direkt unterstellten zentralen Bau- und Montage-Kombinaten (BMK) oder Spezialbaukombinaten (SBK) sowie von ihm indirekt - über die Bauämter bei den Räten der Bezirke, Kreise und Städte bzw. Stadtbezirke - unterstellten Wohnungsbaukombinaten, Landwirtschaftsbaukombinaten und sonstigen Baubetrieben, vor allem Baureparaturbetrieben. Die örtlich geleitete Bauwirtschaft ist doppelt unterstellt: dem Ministerium für Bauwesen bezüglich der Gewährleistung und Durchsetzung einer einheitlichen staatlichen Baupolitik und dem jeweiligen Rat des Bezirkes, Kreises oder Stadtbezirkes. Spezialbaukapazitäten und Reparaturbaukapazitäten spezifischer Wirtschaftszweige in Baubetrieben unterstehen verwaltungsmäßig anderen Wirtschaftsbereichen, wie der Reichsbahnbaubetrieb dem Ministerium für Verkehrswesen, Baubetriebe für Straßenunterhaltung der Abt. Verkehr bei den Räten der Bezirke. Außerhalb der Bauwirtschaft wird als Nebenproduktion in Betriebsrat von Industriebetrieben anderer Wirtschaftszweige und in LPG gleichfalls Bauproduktion durchgeführt, die bei der Baubilanzierung zusammen mit der Produktion der B. in die Bauproduktion der gesamten Volkswirtschaft eingeht.