Bedarfsermittlung

Bedarfsermittlung - empirische und relativ selbständige Phase der Bedarfsforschung. Sie erstreckt sich darauf, Zahlen und Fakten (z. B. Absatzprobleme, Nachfrageäußerungen) zu betrachten, zu registrieren und zu sammeln, die sich aus dem Kontakt der Betriebe der Produktion, des Außen- und Binnenhandels mit dem jeweiligen Markt ergeben. Die Bedarfsermittlung dient der operativen Durchführung des Planes. Sie ist nicht auf die Handelsbetriebe beschränkt. Auch die Produzenten müssen den Absatz ihrer Produkte analytisch verfolgen. Durch Informationen des Endproduzenten erhalten die Zulieferer Hinweise, wie sie ihre Produktion im Planungszeitraum gestalten müssen. Für die Außenhandelsbetriebe gehört die Bedarfsermittlung zur Auslandsmarktarbeit. Auf dem Konsumgüterbinnenmarkt wird die Bedarfsermittlung vorrangig durch die Verkaufseinrichtungen des Einzelhandels oder anderer Absatzorgane bestritten. Sie hat vor allem zwei Aufgaben: erstens Informationen durch Beobachtung des Nachfrageverhaltens der Konsumenten speziell für die operative Bedarfsforschung zu gewinnen und zweitens Unterlagen für die nächste Bestellung (Einkauf) der Verkaufseinrichtungen zu schaffen, indem Daten des Warenumsatzes, der Bestandsentwicklung, der Warenzulieferungen, der unbefriedigten und der sich formierenden Nachfrage ausgewertet werden. Aussagen zum Bedarfsumfang in einem begrenzten Territorium oder über Ursachen der Bedarfsentwicklung sind dagegen kaum möglich. Ebenso eignet sich die Bedarfsermittlung nicht dazu, die Wirkung von Bedarfsfaktoren zu bestimmen und die fiktive Nachfrage auszuschalten. Insofern ist ihre Aussagefähigkeit begrenzt. Die Bedarfsermittlung bedient sich oft einfacher Methoden (Bedarfsbücher, Strichlisten, Fehlzettel, Kundenbücher, Sammelmappen für Bestellungen usw.). In immer mehr Betrieben wird sie jedoch mit modernen Verfahren durchgeführt, indem z. B. durch technische Einrichtungen Kundenbestellungen, Verkäufe usw. registriert werden.