Bedienung

Bedienung - 1. allg. eine Arbeitsverrichtung zur In- und Außerbetriebsetzung sowie Nutzung von Werkzeugen, Geräten, Maschinen, Automaten oder ganzen Maschinensystemen und Anlagen (automatische Taktstraße, Rechenstationen, elektronische Datenverarbeitungsanlagen usw.). Die Bedienung erfolgt über die Betätigung von Bedienelementen (Betätigungselemente). Sie dient dem Einbzw. Ausschalten, der Steuerung, Regelung, Messung, Durchführung, Unterbrechung oder Beendigung bestimmter technologischer Prozesse oder Aufgaben. Bedienelemente können sein: Schalter, Knöpfe, Hebel, Griffe, Räder u. a. Die Bedienung schließt die Überwachung, Kontrolle, Wartung und Pflege ein. Vom Standpunkt der Arbeitsnormung kann die Bedienungszeit Vorbereitungs- und Abschlusszeit (ta), Stückzeit (ts) und Wartungszeit (tw) sein. - Mit zunehmender Mechanisierung und Automatisierung der Produktion wird der Einsatz der manuellen Tätigkeiten mehr und mehr auf Bedienungsfunktionen reduziert. Die Zunahme der selbständigen Laufzeit der Maschinen ohne Mitwirkung des Arbeiters gestattet es, durch zeitliche Koordinierung und Kombination von Maschinenzeiten mit Handzeiten bzw. Maschine/Handzeiten die Mehrmaschinenbedienung zu organisieren. In der wissenschaftlich-technischen Revolution werden die Mechanisierung und Automatisierung ganzer Produktionsabschnitte und Betriebe vorangetrieben. Durch die Anwendung der modernen Betriebsmess-, Steuerungs- und Regelungstechnik sowie der elektronischen Datenverarbeitung werden mittels einfacher Bedienelemente immer kompliziertere Prozessabläufe ausgelöst und beherrscht. Die Bedienung automatisierter Arbeitsplätze erfordert eine hohe Qualifikation der Arbeitskräfte und erhöhte Verantwortung für eine optimale Ausnutzung der Anlagen durch sachkundige Bedienung. Die Gestaltung der Bedienelemente und -einrichtungen zur sachkundigen Bedienung komplexer Anlagen ist ein spezielles Anliegen der Arbeitsgestaltung. Die muss den Eigenarten des menschlichen Bewegungs- und Empfindungsvermögens sinnvoll angepasst werden. - 2. Binnenh charakteristische Form des geschlossenen Verkaufssystems. Der Kunde ist durch Verkaufstische von der Ware getrennt und hat dazu keinen unmittelbaren Zutritt oder Zugriff. Die Warenauswahl wird nur über eine Verkauf s- kraft möglich. Die Verkaufskraft ermittelt den Kaufwunsch, bietet die Artikel (Sorten) an, führt sie vor und macht den Kunden im Verkaufsgespräch auf Gebrauchseigenschaften, Anwendungsbedingungen u. a. aufmerksam und bringt nach dem Kaufentschluss des Kunden den Verkaufsvorgang zum Abschluss. Der Kunde erhält die Ware am Verkaufsplatz oder an der Warenausgabe ausgehändigt, nachdem er sie, bezahlt hat. - Die prozessbedingte Verbindung zwischen Kunde und Verkaufskraft erfordert den Reihenverlauf der Operationen, wie Angebot, Zusammenstellung und Transport der Waren, Registrieren des Kaufbetrages, Entgegennahme und gegebenenfalls Wechseln von Zahlungsmitteln, Verpacken, Übergabe von Ware und Kaufbestätigung an den Kunden. Die individuelle Bedienung ist zweckmäßig und vorteilhaft bei Waren, die aus Gründen der Hygiene (z. B. nicht abgepackte Lebensmittel) oder der Sicherheit noch von einer Verkaufskraft angeboten werden müssen, oder bei solchen Erzeugnissen, bei denen der Kunde ausführlich und fachgerecht beraten sein will. Hierzu zählen u. a. technisch komplizierte, wertintensive oder modische Artikel und solche, die bes. Kenntnisse verlangen (z. B. Kunstgegenstände, Antiquitäten, elektronische Bauteile). Die Bedienung wird auch in Verkaufseinrichtungen mit unzureichenden technologischen Voraussetzungen (wie zu kleiner Verkaufsraumfläche) angewandt. Weitere Fortschritte in der selbstbedienungsgerechten Warenverpackung und in der Handelstechnik verringern ihren Anteil zugunsten von Verkaufsformen des offenen Verkaufssystems, wie Vorauswahl und Selbstbedienung.