Bemessung, Dimensionierung

Bemessung, Dimensionierung: 1. Bestimmen der Form und Größe des Querschnitts einer Ver- oder Entsorgungsleitung auf ihre Durchlassmenge oder eines Bauteils nach Kriterien der Tragsicherheit, Konstruktion, Fertigung und Materialökonomie. Der Nachweis ausreichender Bemessung von Bauteilen nach Kriterien der Tragsicherheit usw. wird nach verschiedenen Verfahren geführt. Die Sicherheit wird als Verhältnis der Fließspannung zu der im entspr. Belastungszustand vorhandenen Spannung ausgedrückt.-Jedoch gewinnen auch das Traglastverfahren und das Verfahren nach Grenzzuständen immer mehr an Bedeutung. Für Stahlbetonkonstruktionen ergeben sich in Abhängigkeit von der Beanspruchung des Betons verschiedene Spannungszustände. Zustand I: Die Beanspruchung erzeugt im Beton nur Zugspannungen, die er ohne Bewehrung aufnehmen kann. Die Spannungsverteilung ist eben. Zustand IT. Der Beton kann die durch die Beanspruchung auftretenden Zugspannungen nicht mehr aufnehmen. Es muss eine Stahlbewehrung angeordnet werden. Die Betondruckzone hat Parabelform. Zustand III: Die Beanspruchung ist so gesteigert, dass die Bruchfestigkeit der Werkstoffe und damit die Grenzlast erreicht ist. Die Betondruckzone hat - idealisiert - die Form eines Rechtecks. Im Zusammenhang mit diesen 3 Spannungszuständen ergeben sich für Stahlbeton verschiedene Bemessungsverfahren. Das n-Verfahren, etwa seit 1900 bekannt und ältestes Bemessungsverfahren für Stahlbetonquerschnitte, geht von folgenden Voraussetzungen aus: Die Spannungsverteilung ist eben (Naviersche Hypothese), wobei angenommen wird, dass ein ebener Querschnitt eines unbelasteten Tragglieds bei Biegebeanspruchung eben bleibt (Bernoullische Hypothese) und dass Dehnungen und Spannungen verhältnisgleich sind (Hookesches Gesetz).