Betriebsklima

Betriebsklima - Gesamtheit spezifischer betrieblicher Arbeitsbedingungen in ihrer Wirkung auf das Wohlbefinden der Werktätigen im Betrieb, auf ihre Einstellung zur Arbeit und zum Volkseigentum, auf die gesellschaftliche Aktivität sowie die Beziehungen innerhalb und zwischen den Arbeitskollektiven, zwischen Leiter und Kollektiv. Ein gutes Betriebsklima im sozialistischen Betrieb fördert die Arbeitsfreude und Leistungsbereitschaft durch die enge Verknüpfung persönlicher Ziele und Bestrebungen mit den gesellschaftlichen Anforderungen im Arbeitsprozess. Zu den wesentlichsten Bedingungen für ein sozialistisches Betriebsklima gehören: a) Wirkungen des Produktionsprozesses: kontinuierlicher Produktionsrhythmus, wissenschaftliche Arbeitsorganisation; technische Neuerungen u. a.; b) Bedingungen der Masseninitiative: Intensivierungskonzeption und Plandiskussion, Führung des sozialistischen Wettbewerbs, Lenkung der Neuererbewegung, richtige Anwendung des Prinzips der materiellen und ideellen Interessiertheit (Interessiertheit, materielle) u. a.; c) Beschaffenheit der Arbeitsund Lebensbedingungen: Interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit, Behebung von Arbeitserschwernissen, Qualifizierungsmöglichkeiten, gesundheitliche und soziale Betreuung, Arbeiterversorgung, kulturell-geistige Betätigung u. a.; d) Beziehungen im Kollektiv: kameradschaftliche Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe, Vertrauen und gegenseitige Rücksichtnahme, Kritik und Selbstkritik, sorgsame Beachtung der Arbeitervorschläge durch den Leiter, aussagekräftige Information und reale Leistungsbewertung. - Mit dem Betriebsklima wird die Entwicklung der sozialistischen Demokratie und die Ausprägung der sozialitischen Lebensweise - bei der Arbeit und in der Freizeit, im Arbeitskollektiv und in der Familie gefördert. In Wechselwirkung mit betrieblichen Bedingungen wirken auf das Betriebsklima außerbetriebliche Faktoren ein wie Wohnverhältnisse, Verkehrsbedingungen, Versorgung, Kinderbetreuung u. a. Probleme der territorialen Rationalisierung. - Das Betriebsklima im kapitalistischen Betrieb soll den inhumanen Charakter der kapitalistischen Profitwirtschaft verschleiern. Es dient der Ablenkung von der Macht- und Einflusslosigkeit des Arbeiters auf die kapitalistische Produktion und deren Ergebnisse. Das Betriebsklima soll eine möglichst reibungslose Ausbeutung sichern. Die Theorie von der Humanisierung der Arbeitswelt soll den wissenschaftlich-technischen Forderungen für eine profitable Kapitalverwertung Rechnung tragen (Arbeitsplatzgestaltung, Arbeitsumwelt, Informationsprozesse u. a.) und durch bessere zwischenmenschliche Beziehungen am Arbeitsplatz die Anpassung an die Forderungen des Unternehmers erleichtern. Sozialökonomische Grundlage des Betriebsklima ist das privatkapitalistische Eigentum an den Produktionsmitteln. Mit seiner Hilfe soll der Klassengegensatz zwischen Ausbeuter und Ausgebeuteten verdeckt und der wachsende Einfluss des realen Sozialismus abgeschirmt werden, Arbeitskultur.