Bilanztheorien

Bilanztheorien - von den Produktionsverhältnissen abhängige Lehrmeinungen über Bedeutung und Aufgaben der buchhalterischen Bilanz. In der Regel münden Bilanztheorien in Bewertungstheorien oder werden aus ihnen entwickelt. Die bürgerlichen Bilanztheorien gehen von verschiedenen Anschauungen über das Wesen und die Aufgaben der Bilanz aus. Man unterscheidet statische Bilanztheorien (Nicklisch-Schär, Bilanz als Mittel zur Darstellung des Vermögenstandes) und dynamische Bilanztheorien (nach Schmalenbach, der vom Totalerfolg eines Unternehmens ausgeht und im Jahresergebnis nur einen Periodenerfolg für noch nicht abgeschlossene Erfolgsvorgänge sieht. Die Bilanz enthält daher nach dieser Theorie nur transitorische und antizipative Posten). Bedeutung haben ferner die organische Bilanztheorien (nach F. Schmidt, der das Vermögen zum Wiederbeschaffungswert bewertet, das Ergebnis in Umsatzerfolg und Erfolg durch Wertänderungen am ruhenden Vermögen trennt, um die Ausschüttung nicht realisierter Gewinne zu verhindern), daneben noch die eudynamische Bilanztheorien (gerichtet auf die Erhaltung der im Betrieb investierten Betriebsenergie - Sommerfeld), totale Bilanztheorien (Le Coutre), die auf einer Kombination der statischen und dynamischen Bilanz beruht, und pagatorische Bilanztheorien (Kosiol), die die Bilanz aus den Zahlungsvorgängen erklärt.