Bildungsprivileg

Bildungsprivileg - Vorrecht der in der Ausbeutergesellschaft herrschenden Klassen und der mit ihnen verbundenen sozialen Schichten auf Bildung, bes. ausgeprägt in der bürgerlichen Klassengesellschaft, die den Werktätigen nur jenes Minimum an Wissen zugesteht, das für deren Arbeit in der Produktion unumgänglich ist und ihnen durch ökonomische Abhängigkeit (ungenügende finanzielle Möglichkeiten der Arbeiter und werktätigen Bauern) sowie durch rechtliche Regelungen (z. B. Schultypen, numerus clausus) höhere Bildung vorenthält. Theoretische Rechtfertigung des bürgerlichen Bildungsprivileg wird u. a. durch die apologetische Begabtentheorie versucht. Unter den Bedingungen der wissenschaftlich-technischen Entwicklung und des ökonomischen Wettbewerbs mit dem Sozialismus erhöht sich auch im Kapitalismus die Zahl der Menschen, die eine verbesserte Bildung erhalten, ohne dass dabei das Bildungsprivileg prinzipiell beseitigt wird. In wurden das Bildungsprivileg beseitigt und gleiche Bildungsmöglichkeiten für alle eröffnet.