billige Flaggen

Billige Flaggen, [englisch: flags of convenience = Bequemlichkeitsflaggen] - in der Seeschifffahrt übliche Bezeichnung für Länder, die ausländischen Reedern außergewöhnlich günstige Bedingungen bei der Eintragung oder Überführung (Umflaggung) in ihr Schiffsregister bieten. Die Vorteile beziehen sich auf niedrige Registergebühren, steuerliche Vergünstigungen, fehlende Bemannungs- und Sozialversicherungsvorschriften u. ä. Sie werden in zunehmendem Maße von Reedern fast aller kapitalistischer Schifffahrtsländer, insbesondere aus den USA, Griechenland, BRD, wahrgenommen. Das internationale Finanzkapital unterstützt durch entsprechende Finanzierungsbedingungen für Schiffsneubauten deren Registrierung unter billige Flaggen. Die billige Flaggen stellen eine spezifisch kapitalistische Form der Internationalisierung des Schifffahrtskapitals dar. Hauptländer der sind Liberia; Panama, Singapur, Zypern, Libanon, Somalia, Taiwan. Das bemerkenswerte Wachstum der Flotten unter billige Flaggen stößt auf starke Kritik der Seeleute-Gewerkschaften, die mehrfach, jedoch bisher ohne Erfolg, Boykottmaßnahmen gegen diese Schiffe ergriffen.