Binnenhafen

Binnenhafen - im Binnenland an einem Fluss (Flusshafen), einem Kanal oder einem Binnensee gelegener Hafen für den Güterumschlag der Binnenschifffahrt. An tiefen Flüssen oder Binnenseen gelegene Binnenhäfen sind auch für Seeschiffe erreichbar und benutzbar. - Die wichtigste Funktion der Binnenhafen besteht im Güterumschlag zwischen Binnenschiffen und Landtransportmitteln (Handelshäfen) oder in der direkten Bedienung bestimmter Industriekomplexe (z. B. Hüttenkombinate) mit Binnenschiffen (Industriehäfen). Nebenfunktionen der Binnenhafen sind u. a. die Lagerung von Gütern, der in manchen Binnenhafen als Nebenleistung durchgeführte Umschlag zwischen Landtransportmitteln, die Bebunkerung und Versorgung der Binnenschiffe sowie der Schutz von Schiffen bei Hochwasser und Eisgang. Die Leistungsfähigkeit eines Binnenhafen wird im wesentlichen durch die Wasserführung der jeweiligen Binnenwasserstraße, durch die Ausdehnung und das technische Niveau der wasserbaulichen Anlagen, der Umschlaganlagen und -geräte, der Lagerflächen, der Hafenbahnanlagen und durch die Leistungsfähigkeit der Hinterlandverbindungen bestimmt. Der größte Binnenhafen ist in Magdeburg. Die wichtigsten Binnenhafen sind organisatorisch in vier Hafengemeinschaften und dem VEB Binnenhafen Königs Wusterhausen zusammengefasst wobei jeder einzelne VEB als eine juristische Person fungiert: VEB Binnenhäfen Oberelbe mit den Häfen Dresden, Riesa (Sitz: Dresden), VEB Binnenhäfen Mittelelbe mit den Häfen Magdeburg, Schönebeck, Wittenberg, Brandenburg (Havel) (Sitz: Magdeburg), VEB Binnenhäfen Saale mit den Häfen Halle, Aken, Dessau-Wallwitzhafen (Sitz: Halle), VEB Binnenhäfen Oder mit den Häfen Eisenhüttenstadt und Frankfurt (Oder) (Sitz: Eisenhüttenstadt). Neben diesen zentralgeleiteten, der Direktion der Binnenschifffahrt Berlin unterstehenden Binnenhafen gibt es eine Reihe kommunal verwalteter, meist kleinerer Binnenhafen und Umschlagstellen sowie Werkhäfen von Industriebetrieben.