Bitumenspritzmaschine

Bitumenspritzmaschine: Fahrzeug oder -anhänger mit heizbarem Kessel, aus dem erhitztes bituminöses Bindemittel oder Teer (Teerspritzmaschine) mit Hilfe von Druckluft oder einer Pumpe durch Düsen auf die Straßenoberfläche gespritzt wird, z. B. für Reparaturarbeiten (für Flickzug) und Einstreudecken.

Bitumina: Bezeichnung für die dunkelfarbigen, halbfesten bis springharten Rückstände der Erdöldestillation (fraktionierte, also nicht zersetzende Destillation) und die in Schwefelkohlenstoff löslichen Anteile der Natur-f Asphalte. Bitumina stellen hochmolekulare kolloide Gemische von Kohlenwasserstoffen dar, bestehend aus einer geschlossenen öligen Phase, den Maltenen, und einer darin fein verteilten Phase, den Asphaltenen, an deren Oberfläche sich eine Schutzschicht aus Asphaltharz befindet. Wegen ihrer sehr ähnlichen chemischen und physikalischen Merkmale werden die bei der zersetzenden Destillation von organischen Stoffen, wie Holz, Braun- und Steinkohle, anfallenden Teere und Peche als bitumenverwandte Stoffe bez. und hier im Zusammenhang mitbehandelt; Teere sind die Destillationsanfälle, Peche dagegen die durch Abdestillieren aller Ölanteile verbleibenden Rückstände.

Bitumina sowie Teere und Peche zeigen thermoplastisches Verhalten, d. h., sie verflüssigen sich bei Temperaturerhöhung und verfestigen sich beim Abkühlen. Der Temperaturbereich, in dem sie plastische Beschaffenheit aufweisen, wird als thermische Gebrauchsspanne bez. und hat für die Anwendung im Bauwesen große Bedeutung. Für ihr Verhalten innerhalb dieser Spanne ist der Erweichungspunkt bes. wichtig, d. h. die Temperatur, bei der eine dünne Schicht unter der Auflast einer kleinen Stahlkugel durchbricht.

Vor der Verarbeitung muss die Zähigkeit der Bitumina herabgesetzt werden, am einfachsten durch Erhitzen auf etwa 150 bis 200°C. Bitumensorten, die bei dieser Temperatur verarbeitet werden, bez. man als Heißbitumina. Destillationsbitumina sind die bei der einfachen Destillation anfallenden weichen bis mittelharten Rückstände. Wegen der in ihnen enthaltenen Öle reicht ihre Klebefreiheit vor allem im Bautenschutz häufig nicht aus. Deshalb wird ihnen z. T. im Vakuum durch nochmalige Destillation Öl entzogen; auf diese Weise entstehen die harten bis springharten Hochvakuumbitumina Geblasene oder Blas- Bitumina werden durch Einblasen von Luft mit 200 bis 300°C in geschmolzene Bitumina hergestellt und zeichnen sich vor allem durch eine breite thermische Gebrauchsspanne aus.

Andere Möglichkeiten, die Zähigkeit zu verringern, bietet der Zusatz von Steinkohlenteeröl und einem organischen Lösungsmittel; solche Verschnittbitumina lassen sich bei 60 bis 90°C verarbeiten. Außerdem stehen für die Kaltverarbeitung (> 0°C) neben den mit leichtflüchtigem Lösungsmittel hergestellten Bitumenlösungen und Kaltbitumina vor allem die Bitumenemulsionen zur Verfügung, Gemenge, in denen Bitumen durch einen Emulgator fein in Wasser verteilt ist. In Straßenteeren wird die Zähigkeit durch nachträgliche Zugabe von Teeröl eingestellt. Kaltteere enthalten wie Kaltbitumina. Lösungsmittel, Straßenteeremulsionen entspr. den Bitumenemulsionen. Neben der Anwendung der Bitumina als Bindemittel im Straßenbau hat vor allem ihr Einsatz im Bautenschutz große Bedeutung (Asphalt). Als bituminöse Klebstoffe werden sowohl Heißbitumina als auch Bitumenlösungen und -emulsionen verwendet. Bituminöse Spachtelmassen sind homogene Gemenge aus bituminösen Stoffen und stabilisierenden Füllstoffen; sie werden zum Abdichten auf den gegen Feuchtigkeit zu schützenden Untergrund aufgespachtelt. Bituminöse Fugenvergußstoffe bestehen aus Bitumen oder Teer und einem feinkörnigen oder faserigen Füllstoff. In dünnflüssiger Form werden Bitumenlösungen auch als bituminöse Anstrichstoffe verwendet. Nackte Teer- und Bitumenpappen (Isolierpappen) werden durch Tränken von Rohpappe mit Teer oder Bitumina hergestellt, Teer- und Bitumendachpappen sind zusätzlich beidseitig mit bituminöser Deckmasse überzogen und gleichmäßig mit einem mineralischen Stoff, meist Schiefersplitt, auch Feinsand, bestreut. Bei Glasvlies-Dachbelägen besteht die Trägerschicht nicht aus Rohpappe, sondern aus 1 oder 2 Lagen Glasfaservlies. Sie haben auch 1 oder 2 bituminöse Deckschichten sowie eine Schiefersplitt-Bestreuung. Glasvlies-Schindeln werden als Dachbelag in Meter-Streifen durch Ausschneiden hergestellt und können genagelt werden. Als Dachdeckungsmaterial werden auch Bitumenwelltafeln hergestellt, die aus einer mit bitumengetränkten Spezialpappe bestehen. Dichtungsbahnen enthalten einen dicken Trägerwerkstoff, wie Rohfilzpappe, Jute- oder Glasgewebe, der mit bituminöser Masse getränkt und überzogen ist. Gelegentlich wird auch Metallfolie (meist Aluminiumfolie) als Trägerschicht verwendet.