Blitzschutzanlage

Blitzschutzanlage: technische Einrichtung aus gut leitendem und korrosionsbeständigem Werkstoff (Kupfer, verzinkter Stahl oder Aluminium), die die Beschädigung von Bauwerken infolge Blitzeinwirkung verhindert. Sie beschränkt die Möglichkeit des Einschlags auf bestimmte, technisch entspr. ausgerüstete Stellen des Bauwerks und leitet den eventuell zustande kommenden Stromfluss auf widerstandsgeringem Wege ins Erdreich. Die Ausrüstung mit Blitzschutzanlage ist eine Maßnahme des vorbeugenden Brandschutzes. In erster Linie sind Gebäude mit hohem Volkswirtschaftlichen Wert zu schützen, wie Produktionsbauten, Schulen, Theater, Verwaltungsgebäude u. a., außerdem Gebäude mit leicht entzündlicher Konstruktion (z. B. Rohr- oder Pappdach), mit leicht entzündlichem Lagergut (z. B. Stroh oder Sprengstoff), solche auf Gelände mit hohem Grundwasserstand und in exponierter Lage (z. B. Höhenrücken, Hügel).

Blitzschutzanlage bestehen aus Auffangvorrichtungen, Gebäudeleitungen und Erdungsanlagen. Auffangleitungen werden an Dachfirsten und -kanten, Auffangstangen an exponierten Punkten (z. B. Schornsteinköpfe, Dachaufbauten) angebracht. Den von ihnen eventuell aufgenommenen Blitzstrom führen die Gebäudeleitungen weiter, und zwar als Dachleitungen, die gleichzeitig Auffangleitungen sein können, und als Ableitungen, die in ausreichender Anzahl (je nach Gebäudeart und -große) und auf kürzestem Wege zu den Erdungsanlagen zu führen sind. Das Netz der Gebäudeleitungen soll symmetrisch sein, so dass sich bei 2 Ableitungen in der Draufsicht auf das Gebäude ein Z, bei 4 Ableitungen ein H ergibt. Bei Stahl- und Stahlbetonbauten können geeignete Stahlteile der Konstruktion selbst als Ableitungen benutzt werden. Erdungsanlagen bestehen aus den eigtl. Erdern und Leitungen, die diese mit den Ableitungen verbinden. Rohrerder werden in die Erde getrieben, Banderder sind in ausreichender Tiefe verlegte Metallbänder oder -drahte; geschieht dies ringförmig um das Gebäude, so werden sie als Ringerder bez. Die Höhe des zu erwartenden Erdungswiderstands wird beeinflusst von der Bemessung der Erder, von der Bodenart und -feuchtigkeit; je geringer sie ist, umso wirkungsvoller arbeitet die Blitzschutzanlage Bei zu dicht neben metallischen Installationen angeordneten Blitzschutzanlage besteht die Gefahr des Überschlags. Dieser ist durch Vergrößerung des Abstands zu begegnen oder indem eine leitende Verbindung hergestellt wird. Antennen sind mit Hilfe eines Überspannungsabieters (Funkenstrecke) über die Blitzschutzanlage zu erden. Blitzschutzanlage dürfen nur von zugelassenen Fachleuten angebracht werden und sind in regelmäßigen Zeitabständen von diesen zu prüfen.