Bodenkonzentration

Bodenkonzentration - durch ökonomischen Zwang oder aus gesellschaftlichen Erfordernissen sich vollziehende Vereinigung großer Bodenflächen in den Händen weniger Eigentümer bzw. Bewirtschafter oder des Staates. Die Bodenkonzentration begann bereits in der Urgesellschaft mit der Entstehung der Klassen. In der Sklavenhaltergesellschaft setzt sie sich fort, u. a. in Form der Latifundien, im Feudalismus in vielerlei Gestalt, z. B. der Grund- und Gutsherrschaften. In vielen Ländern wurde die feudale Bodenkonzentration durch die bürgerliche Revolution zerschlagen. Für das damalige Deutschland war typisch, dass durch den preußischen Weg der Entwicklung des Kapitalismus in der Landwirtschaft, vor allem in den ostelbischen Gebieten, die Bodenkonzentration in den Händen der Junker erhalten blieb. Im Kapitalismus vollzieht sich die Bodenkonzentration auf dem Wege eines Differenzierungsprozesses innerhalb der Bauernschaft. Sie führt zur Herausbildung bzw. Stärkung kapitalistischer Betriebe in der Landwirtschaft. Auf Privateigentum sich vollziehende Bodenkonzentration ist Gegenstand des Kampfes der werktätigen Bauern sowie der Kritik fortschrittlicher Kräfte. Die Agrarprogramme der kommunistischen und Arbeiterparteien kapitalistischer Länder fordern im Rahmen von Agrarreformen u. a. Maßnahmen zur Neuordnung der Bodenverteilung. - Durch die demokratische Bodenreform wurde in den sozialistischen Staaten die Bodenkonzentration in Gestalt der Junker- und Großgrundbesitzerbetriebe aufgehoben. Eine erneute Bodenkonzentration in privater Hand ist im Sozialismus durch die Verfassungen der sozialistischen Staaten und entsprechende Gesetze unmöglich.