Buchhandel

Buchhandel - spezialisierter Handelszweig, der als literaturverbreitende Einrichtung dazu beiträgt, gesellschaftliche und individuelle geistig-kulturelle Bedürfnisse zu wecken und zu befriedigen, und so zugleich seine erzieherische Aufgabe bei der Heranbildung sozialistischer Persönlichkeiten erfüllt. Gegenstände des Buchhandel sind die Werke der Literatur, Musik, bildenden Kunst, Kartografie und Fotografie in Form von Büchern, Broschüren, Zeitschriften, Musikalien, Reproduktionen, Karten usw. u. a. technisch vervielfältigte Kommunikationsmittel, wie Schallplatten und Tonbänder. Der Buchhandel gliedert sich in den Buchgroßhandel (Leipziger Kommissions- und Großbuchhandel; Abk. LKG) und in den Bucheinzelhandel, der vornehmlich vom Volksbuchhandel repräsentiert wird. Der LKG ist die Zentrale für die Auslieferung der Verlagsproduktion der und der Importliteratur. Er übt seine vermittelnde Funktion zwischen Verlagen und Bucheinzelhandel als Kommissionär und Großhändler aus. Neben dem Bucheinzelhandel zählen zu seinen Abnehmern andere Handelsbetriebe, der Buchexport, die staatlichen Allgemeinbibliotheken, Gewerkschaftsbibliotheken und Schulen. Als Grossist kauft der LKG die Produktion der Verlage oder anderer literaturer zeugender Einrichtungen auf. Als Kommissionär nimmt er auf Grund von Auslieferungsverträgen die Verlagsproduktion in Kommission. Die Aufgabe des Bucheinzelhandels ist es, über geeignete Verkaufsformen und literaturpropagandistische Maßnahmen die Publikationen der und Importliteratur anzubieten, abzusetzen und damit vorhandene Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen sowie neue zu wecken. Entsprechend den gesellschaftlichen Anforderungen an Literaturvertrieb und -propaganda besteht in der ein weit verzweigtes, differenziertes Buchhandelsnetz. Dazu gehören die Volksbuchhandlungen und Kommissionspartner des Volksbuchhandels, das Buchhaus Leipzig und das Zentralantiquariat, die der Zentralen Leitung des Volksbuchhandels unterstellt sind; der NVA Buch- und Zeitschriftenvertrieb Berlin; organisationseigene Buchhandlungen; private Buchhandlungen, Buchverkaufsstellen und Versandbuchhandlungen. Die Volksbuchhandlungen sind in 15 Betriebsteilen (bezirkliches Territorium) zusammengefasst; sie führen ein allgemeines Sortiment (Sortimentsbuchhandel) oder ein oder mehrere Spezialgebiete (Spezialbuchhandlungen). Um den Werktätigen den Zugang zum Buch zu erleichtern, bezieht der Volksbuchhandel Vertriebsmitarbeiter, gesellschaftliche Buchverkaufsstellen (vor allem in Betrieben) sowie Agenturen des staatlichen und privaten Einzelhandels in sein Vertriebsnetz mit ein. Das Buchhaus Leipzig versorgt als Versandbuchhandel der auf der Grundlage spezifischen Informations- und Werbematerials die Buchkäufer auf dem Postwege. Es betreut insbesondere Käufergruppen in (vorwiegend ländlichen) Gebieten ohne stationäres Buchhandelsnetz. Das Zentralantiquariat der hat einen bedeutenden Anteil an der Bereitstellung antiquarischer Literatur; es wird vorrangig über den Versand und beim Export dieser Literatur wirksam. Es besitzt eine Abt. Wissenschaftliche Nachdrucke (Reprints). - Der Buchhandel der wird durch das Ministerium für Kultur, Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel, staatlich geleitet. Die Hauptverwaltung leitet die Buchhandelsbetriebe und Verlage an. Sie koordiniert und kontrolliert die Maßnahmen der Literaturproduktion, -verbreitung und -propaganda sowie das Zusammenwirken zwischen Verlagen und Buchhandel.