Dachkonstruktion

Dachkonstruktion: die für Dachdeckung tragende Konstruktion, sofern diese nicht selbsttragend ist. 1. Die zimmermannsmäßige Holzdachkonstruktion besteht aus Kanthölzern und Balken, deren Querschnitte in Abhängigkeit von den ihnen zugewiesenen Lasten bestimmt werden. Die aus Wind, Schnee, Dachdeckung und Eigenmasse bestehenden Lasten werden von den Sparren aufgenommen und über Pfetten und Stiele einschließlich Schrägstreben auf die Unterkonstruktionen abgeleitet. Sparren liegen in der Dachschräge und laufen von der First- zur Trauflinie. Sie stützen sich auf den rechtwinklig zu ihnen und horizontal angeordneten | Pfetten auf. First- und Mittelpfette werden in etwa 4 m Abstand von den Stielen (Stuhlsäulen) unterstützt, die meist in Kombination mit einer Schrägstrebe zur Ableitung der angreifenden Horizontalkräfte (Wind) angeordnet werden. Doppelzungen, die rechtwinklig zur Firstlinie liegen und die beiden Stiele im Bereich Pfette - Stiel-Schrägstrebe miteinander verbinden, erhöhen die Quersteifigkeit. Der jeweils in einer Ebene stehende Verband aus Stielen, Doppelzange und Schrägstreben wird als Stuhlwand bez. 1.1. Die einfachste Dachkonstruktion ist das Sparrendach, bei dem jeder einzelne Verband aus einem Sparrenpaar und einem Deckenbalken besteht, die zusammen einen Dreigelenkbinder darstellen. Zur Längsaussteifung werden unter die Sparren Latten genagelt (Windrispen, -lauen), die von der First- bis zur Trauflinie verlaufen. Das Sparrendach kommt aber nur für eine Stützweite bis zu etwa 6 m Haustiefe in Betracht. 1.2. Beim Pfettendach werden die Sparren direkt durch Pfetten unterstützt. 1.3. Beim Kehlbalkendach werden die Sparren durch Kehlbalken ausgesteift. Die Kehlbalken liegen stets in einer Sparrenebene, d. h. sie spannen von Sparren zu Sparren. Die Kehlbalken können bei entspr. Dimensionierung als Geschoßbalkenlage benutzt werden. Bei hohen Verkehrslasten ist eine Unterstützung der Kehlbalkenlage durch Längshölzer (Rahm) und Stiele erforderlich. Diese Dachkonstruktion eignet sich daher bes. bei Dachausbauten, muss aber ansonsten als zu holzaufwendig abgelehnt werden. Bei jeder Dachkonstruktion mit Mittelpfetten und Stielen wird eine Längssteifigkeit durch Kopfbänder erzielt, die jeweils zwischen Mittelpfette und Stiel meist unter 45° Neigung und mit 1,20 m bis 1.50 m Länge eingezogen werden. In Abhängigkeit von der vorgesehenen Nutzung des durch die Dachkonstruktion entstehenden Bodenraumes können die normalerweise senkrecht stehenden Stiele auch als Schrägstiele ausgebildet werden wodurch dann die ansonsten vorgesehene Schrägstrebe entfällt. Spricht man bei senkrechten Stielen von einem n-fach stehenden Stuhl, so bei Schrägstielen von einem n-fach liegenden Stuhl, wobei n die Anzahl der Stiele in einer Binderebene angibt. Eine erhöhte Bewegungsfreiheit im Dachbodenraum ermöglichen \ Drempel. Beim Walmdach, das es als Sparren-. Pfetten- oder Kehlbalkendach gibt, wird der Grat mit einem Gratsparren ausgebildet. 2. Die ingenieurmäßige Dachkonstruktion besteht aus Bindern ohne Mittelunterstützung, die in Stahl. Leichtmetall. Stahl- bzw. Spannbeton oder Holz ausgeführt werden . Sie sind bis zu 24 m Stützweite meist Fachwerkträger oder I-Profile mit vollem oder durchbrochenem Steg. Ab 30 m Stützweite wird die Zwei- bzw. Dreigelenkbogenkonstruktion aufgenommen. Die Dachlasten werden meist über Pfetten auf diese Binder übertragen. Dachpappen Bitumina. Dachziegel keramische Baustoffe.