Datenerfassung

Datenerfassung - Erfassen von Aussagen über Gegenstände, Sachverhalte oder Prozesse in Datenform zwecks Verarbeitung nach Algorithmen. Die Datenerfassung ist Voraussetzung für jede Datenverarbeitung. Der Begriff Datenerfassung wird aber ausschließlich für die Vorstufe der maschinellen Datenverarbeitung benutzt. Die Datenerfassung kann entweder direkt [englisch: online], d. h. datenträgerlos bei unmittelbarer Eingabe in die Datenverarbeitungsanlage oder indirekt [englisch: off-line], d. h. auf Datenträgern erfolgen. Bei der direkten Erfassung werden Daten über den widerzuspiegelnden Prozess, Sachverhalt usw. automatisch durch Messgeräte erfasst oder von Menschen über Tastaturen, aktive Bildschirme usw. in eine EDVA eingegeben. Eine direkte Erfassung ist z. B. erforderlich zur Steuerung schnell ablaufender Prozesse durch EDVA. Auf dem Gebiet der Wirtschaft kommt die direkte Datenerfassung für Platzbuchungs- und Auskunftssysteme zur Anwendung. Die sich entwickelnden Mensch-Maschine-DialogSysteme (Datenverarbeitungsanlage, elektronische), bei denen der Mensch durch Eingabe von Daten den Verarbeitungsalgorithmus variieren kann, erfordern ebenfalls weitgehend eine direkte Datenerfassung Bei der indirekten Erfassung erfolgt die Zwischenspeicherung der Daten auf billigen, transportierbaren Speichermedien. Der Zeitpunkt der Datenerfassung ist damit relativ unabhängig vom Zeitpunkt der Verarbeitung. Es gibt maschinell lesbare und maschinell nichtlesbare Datenträger. Besonders häufig werden Daten primär auf maschinell nicht- lesbaren, aber visuell lesbaren Datenträgern (Belegen) erfaßt und sekundär in maschinellen, aber nicht mehr visuell lesbaren Datenträger umgeschrieben. Als maschinell lesbare Datenträger werden permanente Speicher, die beliebig oft lesbar, aber nicht wieder beschreibbar sind, wie Lochkarten, Lochbänder, Markierungs- und Klarschriftbelege, sowie temporäre Speicher, die beliebig oft lesbar und wieder beschreibbar sind, wie Magnetplatten und Kasetten-Magnetbänder, verwendet. Die Daten werden in maschinell lesbare Datenträger mit Hilfe von Datenerfasssungsgeräten in Form der Loch- oder Magnetschrift übertragen. Sie werden dazu in diese Geräte eingetastet. Zu unterscheiden sind numerische und alpha-numerische Datenerfassungsgeräte. Als Datenerfassungsgeräte für Lochkarten finden Kartenlocher und Kartenprüfer Verwendung. Mit Hilfe des Kartenprüfers erfolgt eine Kontrolle durch Wiederholung der Eintastung. Als Datenerfassungsgeräte für Lochband und magnetische Datenträger dienen Schreibmaschinen, Klarschriftdrucker, Saldiermaschinen, Fakturiermaschinen, Buchungsmaschinen,- Registrierkassen und Organisationsautomaten, an die eine Zusatzbaugruppe für die Datenerfassung angeschlossen wird. Der Eintastvorgang kann ausschließlich der Datenerfassung dienen, oder sie ist Nebenprodukt anderer Aufgaben (z. B. Daten einer Registrierkasse werden nebenbei auch auf maschinell lesbaren Datenträgern erfasst). Markierungsbelege enthalten maschinenlesbare Markierungen, die handschriftlich angebracht werden. Klarschrift- belege enthalten Daten in Form von visuell und maschinell lesbaren alphanumerischen Schriftzeichen. Klarschrift-Erfassung ist ein hochproduktives Erfassungsverfahren, das aber hochwertige Spezialgeräte erfordert. Die Datenerfassung auf maschinenlesbaren Datenträgern kann zentral (verarbeitungsnah) oder dezentral (prozeßnah) erfolgen. Zum Zwecke der fehlerfreien bzw. fehlerarmen Datenerfassung ist die Datensicherung erforderlich.