Indexfonds

Allgemein funktioniert ein Fonds derart, dass das Management versucht, die erfolgversprechendsten Aktien aufzuspüren. Wenn dann ein Papier nicht mehr den Gewinn einbringt, den der Fondsmanager sich zum Ziel gesetzt hat, dann kann er die Aktie gegen ein erfolgversprechenderes Papier auswechseln. Außerdem möchte ein Fondsmanager generell auch besser abschneiden als etwa der DAX oder der EuroStoxx.

Dagegen kann der Manager eines Indexfonds nicht besser sein als sein Index. Und er muss auch weniger kreativ sein, als der Manager eines anderen Fonds. Denn der Manager des Indexfonds nimmt für seine Investitionen diejenigen Aktien, die in dem Index sind. Der Indexfond bildet in der Auswahl seiner Aktien den Index nach.

Das heißt, dem Ertrag des Indexfonds geht es gut, wenn es dem DAX, dem Dow Jones Index oder dem Nikkei gut geht. Und ihre Gewinnerwartung wackelt, wenn der Index schwankt, in den Sie investiert haben. Sie müssen dann Durchhaltevermögen zeigen, wenn es mit dem Index abwärts geht. Denn bei einem Indexfond bleibt die Bindung an den Index bestehen, egal ob die Kurse hinauf oder hinunter gehen.

Bei den Indexfonds gibt es einerseits den klassischen Indexfonds, der den Index genau abbildet, und andererseits den indexnahen Fonds, der nicht völlig mit der Aktienliste übereinstimmt. Weil laut Gesetz von einer Aktie nicht mehr als 10% in der Anlage sein dürfen.

Das ist bereits problematisch für einen DAX-Fonds. Weil Siemens mit 11% und die Telekom mit 15% im DAX enthalten sind. Der Manager des Indexfonds nimmt dann zusätzlich stattdessen eine ähnliche Aktie aus der gleichen Branche. Etwa indem er diejenigen Anteile der Telekom, die über 10% hinaus gehen, ersetzt durch eine andere deutsche Telekom-Firma.

Hohe Gewinne haben deutsche Indexfonds anno 2006 erbracht. Im Laufe dieses Jahres stieg der DAX um 22%, der M-DAX stieg um fast 29% und der TecDAX stieg um über 25%.

Die Spitzenwerte waren aber der spanische Aktienindex mit über 31% Wachstum, der russische Aktienindex mit über 53% Zunahme, der chinesische Aktienindex mit einem Plus von über 105%, und der peruanische Aktienindex mit fast 159% Wachstum. Im Übrigen wuchs der Index für britische Aktien um über 13%, der für europäische Aktien um über 15%, und der Index für Schwellenländeraktien um über 15%. Dagegen wuchs der Index von amerikanischen Aktien um fast 3% und der Index für Industrieländeraktien um fast 6%. Andererseits gab es auch Verluste: Die Aktien der Vereinigten Arabischen Emirate gingen um über 47% zurück, bei den türkischen Aktien gab es ein Minus von über 15% und bei den japanischen Aktien ein Minus von fast 5%.

Neben solchen großen Indizes gibt es auch spezialisierte Branchenindizes z. B. für Rohstoffe.

In Deutschland finden Indexfonds unter den Anlagemöglichkeiten noch relativ wenig Beachtung. Dagegen sind Indexfonds die Hälfte der Investmentangebote in den USA.

Aber es gibt auch einen Grund, weshalb der Wert des Indexfonds für den Anleger nicht genau dem Stand des Index entspricht: aufgrund der Verwaltungsgebühren und der Ausgabeaufschläge, die auch bei den Indexfonds anfallen. Allerdings bei den anderen Investmentfonds sind die Gebühren und diese Aufschläge noch höher als bei den Indexfonds. Weil es nur wenige der anderen Fonds schaffen, besser als der Index zu sein, deshalb sind Indexfonds durchaus eine interessante Alternative. Es gibt einen Bundesverband Deutscher Investmentgesellschaften, der in einer Statistik ermittelt hat, dass nur 10% der deutschen Aktienfonds besser als der DAX abgeschnitten haben.

Ein Indexfonds ist also eine gute Wahl für das langfristige Anlegen einer Altersvorsorge. Für Einsteiger eignen sich deutsche, amerikanische oder europäische Indexfonds, weil man dann die Märkte nicht aufwändig beobachten muss, und trotzdem - solange es mit der Wirtschaft aufwärts geht - seine Rendite bekommt.