Devisenzwangswirtschaft

Devisenzwangswirtschaft - staatsmonopolistische Reglementierung der zwischenstaatlichen Geldbeziehungen, Ausdruck der allgemeinen Krise des Kapitalismus. Die Devisenzwangswirtschaft begann mit dem Verlassen des Goldstandards (Goldwährung); sie verschärfte sich im Zusammenhang mit Zahlungsbilanzkrisen und Festhalten an einer unrealen Goldparität der Währungen. Die Devisenzwangswirtschaft umfasst Devisenablieferungspflicht, Exportförderung und Importregulierung durch Finanzierung der Differenz zwischen Valuta- und Inlandspreisen (Devisenkontingentierung) für Importe und Manipulationen der Valutakurse. Sie dient auch der Exportförderung und Stimulierung der Kapitalexporte. Die Durchsetzung der Devisenzwangswirtschaft obliegt meist den Zentralnotenbanken. Vielfach existieren auch Sonderorgane für die Devisenzwangswirtschaft (Devisenbehörden). In der chronischen Währungskrise des staatsmonopolistischen Kapitalismus wechseln die Methoden der Devisenzwangswirtschaft häufig. Gegenwärtig ist eine Internationalisierung der Devisenzwangswirtschaft zu beobachten, z. B. Vereinbarungen des IWF, der EWG-Organe oder von Bankenkonsortien über Abwehr von Heißem Geld, internationale Stützungsaktionen für krisengefährdete Währungen auf dem kapitalistischen Weltmarkt.