Differenzkalkulation

Differenzkalkulation - Kalkulationsart, die bei Erzeugnissen angewandt wird, die in ihrer Grundausführung mit einem anderen Erzeugnis (Ausgangserzeugnis) übereinstimmen, sich jedoch von diesem durch Abweichungen in einzelnen Bestandteilen unterscheiden. Ziel der Differenzkalkulation ist, das Kalkulieren zu rationalisieren, indem ausgehend von der Kalkulation des Ausgangserzeugnisses nur der Aufwand für die Abweichungen erfasst bzw. korrigiert wird und der für beide (vergleichbare) Erzeugnisse übereinstimmende Aufwandsteil in die Kalkulation des neuen bzw. weiterentwickelten Erzeugnisses übernommen werden kann. Die Differenzkalkulation findet insbesondere in der Preisbildung Anwendung. Sie gehört hier zu den Methoden der Bildung von Relationspreisen. Wesentliche Kriterien der Differenzkalkulation als Preisbildungsmethode sind: a) die Bestimmung des Verhältnisses zwischen Gesamtaufwand des Erzeugnisses und dem Aufwand der Abweichungen. In diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass die Differenzkalkulation nicht eingesetzt werden kann, wenn ein Generationswechsel der Erzeugnisse eintritt. Soweit durch Weglassen oder Hinzufügen von Bauteilen die Gebrauchseigenschaften der Erzeugnisse wesentlich verändert werden, ist der sich aus der Differenzkalkulation ergebende Preis als Aufwandspreis zu behandeln und der Preis für das- neue Erzeugnis mit Hilfe des Preis-Leistungs-Verhältnisses unter Anwendung von Nutzensteilung zu bilden. b) der Kostennachweis ist nur für die wegfallenden bzw. neuen Bestandteile in der Produktion der Erzeugnisse zu führen; c) der in der Kalkulation abzusetzende bzw. neu aufzunehmende Aufwand umfasst jeweils (die normierten) Kosten plus Gewinn; d) die Kalkulation bzw. der Industriepreis des Ausgangserzeugnisses hat eine richtige volkswirtschaftliche Aussage zum Inhalt, andernfalls ergeben sich in Bezug auf das neue bzw. weiterentwickelte Erzeugnis falsche Orientierungen.