Dispositionskredit

Hinter dem Begriff Dispositionskredit steht die Möglichkeit, das Girokonto zu überziehen, falls ein entsprechender Verfügungsrahmen vorher eingerichtet wurde. Der Rahmen für den Dispositionskredit wird in der Regel zusammen mit der Kontoeröffnung festgelegt. Die Höhe des Kreditrahmens richtet sich nach dem regelmäßigen Einkommen, das auf dem betreffenden Konto gebucht wird. Der Dispositionskredit wird als Rahmenkredit eingerichtet, das bedeutet, dass der Kontoinhaber nach Bedarf darauf zurückgreifen kann. Eine aktuelle Rücksprache mit der kontoführenden Bank ist nicht erforderlich. Der Betrag ist frei verfügbar. Zinsen fallen nur für den Betrag an, mit dem der Dispositionskredit belastet wurde. Über die Rückzahlung wird keine Einigung mit der Bank getroffen, es liegt vielmehr im Ermessen und in den Möglichkeiten des Kontoinhabers, entsprechende Rückführungen zu veranlassen. Ändern sich die Einkommensverhältnisse drastisch, kann die Bank den Verfügungsrahmen für den Dispositionskredit nach oben oder nach unten anpassen. Üblicherweise werden zwei oder drei Monatsgehälter als Orientierung für den Dispositionskredit hergenommen. In Ausnahmefällen genehmigt die Bank auch einen Rahmen in Höhe des bis zu Vierfachen oder sogar Fünffachen eines Monatsgehaltes. Die Zinsen für den Überziehungskredit sind in der Regel deutlich höher, als bei einem Ratenkredit. Dafür steht es dem Kontoinhaber frei, jederzeit über den einmal eingerichteten Kreditrahmen zu verfügen. Ein Dispositionskredit ist aufgrund seiner hohen Zinslast für ein kurzfristiges Darlehen besser geeignet, als für einen Langzeitkredit. Um größere Anschaffungen damit zu finanzieren, ist er weniger empfehlenswert. In diesem Fall ist ein Ratenkredit einem Dispositionskredit vorzuziehen. Zur Sicherstellung von ungeplanten, aber notwendigen Ausgaben oder von Abbuchungen vor der Gehaltszahlung und damit ohne Kontodeckung ist dagegen ein Dispositionskredit die einfachste Möglichkeit.