Distribution

Distribution, Verteilung - Gesamtheit der Vorgänge in der gesellschaftlichen Reproduktion, durch die die gesellschaftliche Arbeit, das Ergebnis der Produktion, das Gesamtprodukt, entsprechend den historisch gegebenen Distributionsverhältnissen auf die Klassen und Schichten der Gesellschaft und nach den verschiedenen gesellschaftlichen Verwendungszwecken aufgeteilt wird. Die Distribution ist eine der vier Phasen, Produktion, Distribution, Zirkulation, Konsumtion, des Reproduktionsprozesses, sie steht als ein vermittelndes Glied zwischen Produktion und Konsumtion. Als solches ist die Distribution selbst ein Produkt der Produktion, nicht nur dem Gegenstand nach, dass nur die Resultate der Produktion distribuiert werden können, sondern auch der Form nach, dass die bestimmte Art der Teilnahme an der Produktion die besonderen Formen der Distribution, die Form, worin an der Distribution teilgenommen wird, bestimmt. Die Grundprozesse der Distribution des Gesamtprodukts ergeben sich auf der Grundlage seiner Struktur als Ersatzprodukt und Nationaleinkommen objektiv aus den Erfordernissen seiner Verwendung im Reproduktionsprozess, die in ihrem Wesen durch die gegebene historische Produktionsweise bestimmt sind, jedoch gleichzeitig allgemeingültige Zusammenhänge der gesellschaftlichen Reproduktion zum Ausdruck bringen. Allgemeingültige Prozesse der Distribution sind die Aufteilung des Ersatzfonds und des Nationaleinkommens auf Akkumulation (als produktive und nichtproduktive Akkumulation) und Konsumtion (als individuelle und gesellschaftliche Konsumtion) damit bewirkt die Distribution die Verteilung der Produktionsmittel und Arbeitskräfte auf die Bereiche, Zweige, Betriebe und territorialen Standorte und wirkt so auf die Produktion. Und sie versorgt die nichtproduktiven Bereiche der Gesellschaft mit Mitteln aus dem Gesamtprodukt als ihre materielle Existenzgrundlage. Die Distribution realisiert die Anteilnahme der verschiedenen Klassen und Schichten am gesellschaftlichen Produkt entsprechend ihrer Stellung in der Produktion. Daher ist sie ein wichtiger Faktor bei der Entfaltung der Triebkräfte der jeweiligen Produktion und für das Verhalten der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in ihr. Die Distribution erfolgt in mehreren Stufen als ursprüngliche oder Primärverteilung und als Umverteilung oder Sekundärverteilung. Sie vollzieht sich in unterschiedlichen historischen Formen, als Naturalverteilung oder bei Warenproduktion über das Geld, und mittels verschiedener Arten von Einkommen. - Grundlegende Veränderungen in der Distribution ergeben sich nur auf der Grundlage von Veränderungen in der Produktion - eine wichtige Erkenntnis des Marxismus-Leninismus für den Klassenkampf der Arbeiter im Kapitalismus und für die weitere Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft und somit die Schaffung grundlegender Voraussetzungen für den allmählichen Übergang zum Kommunismus. Im Kapitalismus ist das die Distribution beherrschende Gesetz das Mehrwertgesetz (Grundgesetz des Kapitalismus, ökonomisches) in Verbindung mit dem kapitalistischen Lohngesetz. Die Verteilung der Produktivkräfte erfolgt nach den Verwertungsbedingungen des Kapitals. Der Mehrwert verteilt sich als Profit, Zins und Grundrente auf die verschiedenen Schichten der Ausbeuterklasse. Im imperialistischen Stadium realisiert das Monopolkapital seine ökonomische Stellung und politische Macht durch die Aneignung eines wachsenden Anteils des Nationaleinkommens auf Kosten der Volksmassen als Monopolprofit, mit entsprechender Weiterentwicklung im staatsmonopolistischen Kapitalismus. Im Sozialismus erfolgt die Distribution auf der Grundlage des gesellschaftlichen Eigentums gemäß den sozialistischen Distributionsverhältnissen planmäßig im Interesse der Arbeiterklasse und aller werktätigen Schichten. Das gilt sowohl für die Verteilung der Produktionsmittel als auch der Konsumtionsmittel, sie dienen der planmäßigen kontinuierlichen Hebung des Lebensniveaus der gesamten Bevölkerung entsprechend dem ökonomischen Grundgesetz des Sozialismus. Die Grunderfordernisse der Aufteilung des Gesamtprodukts im Sozialismus auf die verschiedenen Verwendungszwecke und die dabei herrschenden Gesetzmäßigkeiten wurden von Marx in der Kritik des Gothaer Programms genau bestimmt. - Die Gestaltung und Entwicklung der Distribution hat ihre Grundlagen in der Entwicklung der Produktivkräfte, dem Reifegrad der sozialistischen Produktionsverhältnisse, der Sozialstruktur der Bevölkerung und der politischen Situation. Die Ausgangsprozesse der Verteilung sind die Bildung des Ersatzfonds und die Verteilung des Nationaleinkommens unmittelbar im Zusammenhang mit der Produktion auf Arbeitseinkommen und Reineinkommen. Die sozialistische Gesellschaft nutzt bei der Verteilung und Umverteilung verschiedene neue, aber auch historisch überlieferte Formen (wie Arbeitslohn, Gewinn, Steuern, Versicherungsbeiträge, Preisbildung, Kredit, Bezahlung von Dienstleistungen, Renten, Stipendien usw.), die ihren eigenständigen ökonomischen Inhalt als Vermittlung sozialistischer gesellschaftlicher Beziehungen besitzen. Die Distribution auf die verschiedenen gesellschaftlichen Verwendungszwecke erfolgt im System der wirtschaftlichen Rechnungsführung (Rechnungsführung, wirtschaftliche) der Betriebe und Kombinate und über den sozialistischen Staatshaushalt. Bei der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft entwickelt sich die Distribution vor allem in Richtung einer immer besseren Gewährleistung der Einheit von wirtschaftlichem und sozialem Fortschritt. Der Anteil der Arbeiterklasse als Hauptschöpfer des Nationaleinkommens am Konsumtionsfonds wächst gesetzmäßig. Bei Weiterentwicklung der Arbeitseinkommen als Hauptform der Erhöhung der Realeinkommen auf der Grundlage der steigenden Leistungen vergrößert sich notwendig der Anteil der gesellschaftlichen Fonds zur immer besseren Bedürfnisbefriedigung. Mit all diesen Prozessen erhöht sich der Einfluss der Distribution auf die Entwicklung der Produktivkräfte, unterstützt sie die Erhöhung des Lebensniveaus und wirkt sie verstärkt als Faktor der Herausbildung einer sozialistischen Lebensweise.