Effektivität

Effektivität - Wirksamkeit des Einsatzes von lebendiger und vergegenständlichter Arbeit in der Auseinandersetzung mit der Natur in den produktiven und nichtproduktiven Bereichen der Volkswirtschaft zur besseren Befriedigung gesellschaftlicher Bedürfnisse, als umfassende Ausdrucksform des Gesetzes der Ökonomie der Zeit auch als Nutzeffekt der Arbeit bezeichnet. Die Effektivität drückt aus, mit welchen Aufwendungen gesellschaftlicher Arbeit die gesellschaftlichen Bedürfnisse befriedigt, die Arbeits- und Lebensbedingungen verbessert werden. Sie schließt die Effektivität der gesellschaftlichen Produktion und die Effektivität in den nichtproduktiven Bereichen ein. Die Entwicklung aller Volkswirtschaftsbereiche beruht auf der Effektivität der gesellschaftlichen Produktion, die darauf gerichtet ist, pro Einheit des bedarfsgerecht strukturierten Nationaleinkommens den Gesamtaufwand an lebendiger und vergegenständlichter Arbeit zu minimieren, der als laufender und einmaliger Aufwand verausgabt wird. Kernstück der Steigerung der Effektivität der gesellschaftlichen Produktion ist die Steigerung der Arbeitsproduktivität. Für die Erschließung von Effektivitätsreserven müssen die Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Ebenen beachtet werden, auf denen sich die Effektivität realisiert. Die Effektivität der gesellschaftlichen Produktion auf volkswirtschaftlicher Ebene (auch kurz mit volkswirtschaftliche Effektivität bezeichnet) charakterisiert das volkswirtschaftliche Endergebnis (ausgedrückt im physischen Volumen des bedarfsgerecht strukturierten Nationaleinkommens), das durch rationellere Nutzung und Kombination von Ressourcen in allen Phasen des gesellschaftlichen Reproduktionsprozesses im Vergleich mit den Gesamtaufwendungen gesellschaftlicher Arbeit -erreicht wurde. Durch das Wirken von Proportionalitäts-, Struktur- und Stufeneffekten ist die volkswirtschaftliche Effektivität mehr als die Summe der Effektivität ihrer Glieder. Auf der Grundlage einer möglichst hohen Effektivität der gesellschaftlichen Produktion muss durch höhere Rationalität auch in den anderen Bereichen des einheitlichen sozialistischen Reproduktionsprozesses - z. B. durch verbesserte Leistungen des nichtproduktiven Bereichs, höhere Konsumtionseffekte der Erzeugnisse und Leistungen - der Beitrag zur gesellschaftlichen Bedürfnisbefriedigung schneller wachsen als die mengenmäßige Produktion. Das bedeutet, dass Einzelmaßnahmen zur Intensivierung sich auch volkswirtschaftlich als Effektivitätssteigerung realisieren müssen und gleichzeitig volkswirtschaftliche Proportionalitäts- und anderen Bedingungen von großer Bedeutung dafür sind, dass die Ressourcen in den einzelnen Zweigen und Betrieben im Interesse einer möglichst hohen volkswirtschaftlichen Effektivität rationeller genutzt werden können. Der Beitrag des produzierten Nationaleinkommens bzw. Nettoprodukts zur gesellschaftlichen Bedürfnisbefriedigung wird insbesondere durch die Entwicklung des Ersatzfonds (Verbrauch von Produktionsmitteln), von der Entwicklung des notwendigen und Mehrprodukts, vom einmaligen Aufwand, vom Verhältnis des Wachstums an produziertem und verwendetem Nationaleinkommen sowie von den Verwendungsproportionen zwischen Akkumulation (darunter produktive Akkumulation) und Konsumtion bestimmt. Zur Verbindung von Effektivität und Proportionalität, von materiellen und finanziellen Prozessen sowie zur Verknüpfung von Effektivitätsaussagen über verschiedene Ebenen müssen als ergänzende Ergebnisgrößen das Endprodukt, die Brutto- oder Warenproduktion sowie das Rein- einkommen herangezogen werden. Beiträge des Nationaleinkommens zur besseren gesellschaftlichen Bedürfnisbefriedigung zeigen sich auch in der Entwicklung des Nationalreichtums. Die Umschlagsgeschwindigkeit des Nationalreichtums (Nationaleinkommen, dividiert durch Nationalreichtum) sowie Veränderungen seiner Struktur geben wichtige Hinweise insbesondere für die Verbindung kurz- und langfristig wirkender Effektivitätsfaktoren. Entsprechend der Einheit materieller und finanzieller Prozesse schließt die volkswirtschaftliche Effektivität die Entwicklung der Staatsfinanzen und die Stabilität der Währung ein. In Verbindung mit den hohen und wachsenden Vorleistungen werden die Bilanziertheit der Ressourcen, die abgestimmte Entwicklung der Intensivierungsfaktoren nach Menge, Qualität, wissenschaftlich- technischem Niveau, Zeitfaktor u. a. immer wichtiger für eine hohe volkswirtschaftliche Effektivität Damit die potentielle Effektivität wissenschaftlich-technischer Neuerungen in wachsendem Grade ausgenutzt wird, gewinnt die planmäßige Sicherung von Proportionalität, Kontinuität und Langfristigkeit der wissenschaftlich-technischen Entwicklung, der Komplexität ihrer Verflechtungen sowie ausreichend hoher Produktionsmaßstäbe zunehmen- den Einfluss auf dauerhaft hohe Steigerungsraten von Arbeitsproduktivität und Effektivität. Die Erschließung volkswirtschaftlicher Effektivitätsreserven steht in enger Verbindung mit den Reproduktionsbedingungen, die sich mit der Gestaltung des entwickelten Sozialismus für das Wachstum des Nationaleinkommens herausbilden. Das betrifft insbesondere Veränderungen in den Bedürfnissen und den Wachstumsquellen (intensive Wachstumsquellen als Hauptfaktor) sowie die engere Verbindung sozialer und ökonomischer Faktoren. Mit der Bestimmung der Dynamik des Reproduktionsprozesses durch die Effektivitätssteigerung wird ein optimales Verhältnis kurzfristiger Effektivitätsquellen und langfristiger Proportionalitätserfordernisse immer wichtiger, damit rechtzeitig die Voraussetzungen für eine hohe Effektivitätssteigerung auch in der Zukunft vorbereitet werden. Für die Nutzung von Effektivitätsreserven ist von großer Bedeutung, dass sich volkswirtschaftlich effektive Maßnahmen auch für die Wirtschaftseinheiten als effektiv erweisen. Das bedeutet, die volkswirtschaftliche Effektivitätsrechnung muss Grundlagen für die Effektivitätsbeurteilung der Wirtschaftseinheiten schaffen. Hieraus ergeben sich Anforderungen an die weitere Qualifizierung der volkswirtschaftlichen - Effektivitätsrechnung, -planung und -vorausschätzung; insbesondere die Ausbilanzierung des Plans auf der Grundlage effektiver Ressourcennutzung, an die weitere Ausdehnung der Nettoproduktionsplanung nach, Bereichen sowie an die Entwicklung einer volkswirtschaftlichen Faktorenanalyse und -begründung für die wichtigsten Effektivitätskriterien und Intensivierungsfaktoren. Die Effektivität der gesellschaftlichen Produktion auf betrieblicher Ebene wird durch das Verhältnis zwischen dem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit und dem dafür erforderlichen Aufwand bestimmt. Für die Beurteilung der betrieblichen Effektivität ist von Bedeutung, dass die Beziehungen von volkswirtschaftlicher Effektivität und Effektivität nach der wirtschaftlichen Rechnungsführung (Rechnungsführung, wirtschaftliche) arbeitender Einheiten so, gestaltet sind, dass der Betrieb mit den volkswirtschaftlichen Effektivitätsanforderungen konfrontiert und auf die bestmögliche Nutzung von Effektivitätsreserven orientiert wird. Im Ergebnis dessen muss der Anteil intensiver Faktoren an der Entwicklung des Betriebsergebnisses zunehmen. Die ständige Erhöhung der betrieblichen Effektivität wird durch eine Vielzahl von Faktoren, wie z. B. die Einführung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts, die Auslastung der Grundmittel, die rationelle Nutzung des gesellschaftlichen Arbeitsvermögens, die Materialökonomie usw. hervorgerufen und kann deshalb nur mit Hilfe eines ganzen Systems von Kennziffern gemessen werden. Mit zunehmender Intensivierung verstärken sich die Wechselbeziehungen zwischen betrieblicher und territorialer Effektivität. Die territoriale Effektivität drückt das Verhältnis von Nutzen und Aufwand einer bestimmten territorialen Organisation (Arbeitsteilung, territoriale) der gesellschaftlichen Reproduktion in einem gegebenen Zeitraum aus. Die gegebene territoriale Organisation ist dann effektiv, wenn sie maximal zur Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft, insbesondere zum Wachstum der Volkswirtschaft, beiträgt, und wenn sie andererseits dafür den gerinnst möglichen Aufwand benötigt.. Daraus ergeben sich verschiedene Nutzeffektskriterien zur Erhöhung des Nutzens (gebietlicher Nutzeffekt, territorialer Nutzeffekt) oder zur Senkung des Aufwands, die für territoriale Effektivitätsrechnungen anwendbar sind. Zu den wichtigsten Methoden und Maßnahmen zur Erhöhung der territorialen Effektivität gehören die intensivere Nutzung der vorhandenen Territorialstruktur der gesellschaftlichen Reproduktion, vor allem durch die territoriale Rationalisierung (Rationalisierung, territoriale). Das setzt die langfristige Planung der rationellen Standortverteilung der Produktivkräfte und die territoriale Bilanzierung (Bilanzierung, territoriale) der Zusammenhänge von Produktions-, Infra-, territorialer Ressourcen- und Siedlungsstruktur voraus. Der Beitrag der Effektivitätssteigerung zur gesellschaftlichen Bedürfnisbefriedigung wird mit zunehmender Wirkung qualitativ neuer Faktoren der Produktivitätssteigerung immer mehr auch von der Effektivitätsentwicklung im nichtproduktiven Bereich beeinflusst. Auf den verschiedenen Gebieten des nichtproduktiven Bereichs, wie z. B. in der Volksbildung, der Grundlagenwissenschaft, der Kultur, im Gesundheitswesen, kommt es darauf an, gesellschaftliche Arbeit in dem Sinne rationeller zu verausgaben, dass die von der materiellen Produktion bereitgestellten absolut und relativ wachsenden Mittel mit dem höchsten Nutzeffekt für eine bessere Bedürfnisbefriedigung eingesetzt werden. Das schließt auch die planmäßige Gestaltung der Proportionen zwischen den verschiedenen Gebieten des nichtproduktiven Bereichs sowie zwischen produktivem und nichtproduktivem Bereich ein, die eng mit der volkswirtschaftlichen Effektivität verbunden sind. Weitere Fortschritte in der Intensivierung des volkswirtschaftlichen Reproduktionsprozesses erfordern hohe stabile Wachstumsraten, insbesondere der Arbeitsproduktivität, das Verhältnis von Ergebnis und Aufwand entscheidend zu verbessern. Hierbei ist eine höhere Effektivität durch die Einheit von technischen, ökonomischen und politischen Aufgaben zu sichern. Die Steigerung der Effektivität beruht auf der engeren Wechselwirkung ökonomischer und sozialpolitischer Aspekte des einheitlichen Effektivitätskriteriums.