Effektivitätsrechnung

Effektivitätsrechnung - Gesamtheit aller Rechnungen zur Messung, Analyse, Planung und Abrechnung der Effektivitätsentwicklung, die auf der Gegenüberstellung von Aufwand und Ergebnis beruhen. Wichtige Aufwandsgrößen sind Arbeitsvermögen, Grundfonds, Umlauffonds, Investitionen, Rohstoffe, Material und Energie; wichtige Ergebnisgrößen sind Warenproduktion, Nettoproduktion, Reineinkommen. Aus ihrer Kombination entstehen vor allem folgende Effektivitätskennziffern: Arbeitsproduktivität, Grundfondsquote, Investitionskoeffizient, Materialintensität, Fondsrentabilität, Außenhandelsrentabilität. Die Effektivitätsrechnung dient bei der Leitung und Planung dazu, die Planziele zur Leistungs- und Effektivitätssteigerung durch Effektivitätsnachweise zu begründen (Ausarbeitung rationeller Planvarianten und Instrumente der Planentscheidung), die Planvorschläge hinsichtlich der rationellen Nutzung vorhandener Ressourcen zu beurteilen und (durch mit Rechnungen belegte Anforderungen) auf die Steigerung der Effektivität Einfluss zu nehmen, die tatsächlichen Leistungen und Leistungsmöglichkeiten der Betriebe, Kombinate, Zweige usw. durch die Anwendung entsprechender Effektivitätsmaßstäbe festzustellen und den Anforderungen zur Effektivitätssteigerung bei der Planung der Effektivität zugrunde zu legen. In der Volkswirtschaft treten dabei drei Gruppen von Effektivitätsrechnung auf: a) volkswirtschaftliche Effektivitätsrechnung als Bestandteil der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung; b) Effektivitätsrechnung für die komplexe Reproduktion der Wirtschaftsbereiche und der Zweige (Ministerien, VVB) sowie der Kombinate und der Betriebe. Sie müssen im Prinzip einheitlich, jedoch auf den einzelnen Ebenen bis zu den Betrieben zunehmend durch zweig- bzw. betriebspezifische Berechnungen untersetzt werden. Sie umfassen den Verantwortungsbereich in seiner Gesamtheit, d. h. in seiner Komplexität und in den hauptsächlichen Elementen des Reproduktionsprozesses (Arbeitsökonomie, Grundfondsökonomie, Materialökonomie); c) Effektivitätsrechnung für Erzeugnisse (Erzeugnisgruppen), Forschungs- und Entwicklungsaufgaben, Investitionsvorhaben und -maßnahmen. Diese beruhen auf den gleichen Grundsätzen, die für den gesamten Verantwortungsbereich gelten. Sie sind jedoch detaillierter und vor allem durch die Spezifik der Erzeugnisse, der Aufgaben bzw. des Vorhabens bestimmt. Notwendiger Bestandteil von Effektivitätsrechnung sind Faktorenanalysen der Effektivitätsentwicklung wichtiger Intensivierungsschwerpunkte, wie z. B. die Faktorenanalyse der Arbeitsproduktivität, die Faktorenanalyse der Grundfondsquote u. a. Faktorenanalysen der Effektivitätsentwicklung sind Rechnungen, die auf der Verbindung von Einflussfaktoren ( z. B. Einsparung an Arbeitszeit durch den wissenschaftlich- technischen Fortschritt) mit Effektivitätskennziffern (z. B. Steigerung der Arbeitsproduktivität) beruhen. Sie erhalten zunehmende Bedeutung bei der Leitung und Planung der Leistungs- und Effektivitätsentwicklung, weil sie die Ursachen und Quellen der Leistungs- und Effektivitätsentwicklung sichtbar machen. Ohne Einbeziehung der wichtigsten die Effektivitätskennziffern beeinflussenden Faktoren entsprechend der Spezifik der Ebenen und Aufgaben kann es keine aussagefähige Effektivitätsrechnung geben. Die Verbindung der Einflussfaktoren mit den Effektivitätskennziffein bringt das Ursache Wirkung-Verhältnis in der Effektivitätsrechnung zum Ausdruck. Es ist ihre entscheidende Grundlage, weil die Einfluss- faktoren die ökonomischen Aktivitäten zum Ausdruck bringen, die Niveau und Entwicklung der Effektivität bestimmend beeinflussen. Für die Herausarbeitung dieser Beziehungen können verschiedenartige Methoden angewandt werden (z. B. Methoden der Faktorenanalyse, Ermittlung relativer und absoluter Einsparungen, Zeit-Wertkechnungen usw.). Relativ weit entwickelt ist die Faktorenanalyse der Arbeitsproduktivität. Hiernach sind als Einflussfaktoren zu berechnen die Erhöhung des wissenschaftlich-technischen Niveaus der Produktion, die Vervollkommnung des Niveaus der Organisation der Produktion und Leitung, die Erhöhung des Niveaus der wissenschaftlichen Arbeitsorganisation (WAO), die Veränderung des Umfangs und der Struktur der Produktion, die Veränderung der nominellen Arbeitszeit und ihrer produktiven Nutzung sowie zweigspezifische Faktoren einschließlich Veränderung der Naturbedingungen.