Einflusssphäre

Einflusssphäre - 1. in der Politik ein Gebiet, auf. das sich der bestimmende Einfluss imperialistischer Staaten erstreckt. - 2. in der Wirtschaft ein Gebiet (räumlich oder branchenmäßig), in dem bestimmte Monopole oder Monopolgruppen maßgeblichen Einfluss besitzen. Die Herausbildung von Einflusssphäre im Imperialismus auf internationaler Ebene ist das Ergebnis der ökonomischen und politischen Aufteilung der Welt unter Monopolen und Monopolverbänden bzw. imperialistischen Staaten, die in erbittertem Konkurrenzkampf und nicht selten unter bewaffneten Konflikten erfolgte. Zw. den großen kapitalistischen Unternehmen und Staaten vollzieht sich ein ständiger erbitterter Kampf um die Ausdehnung bzw. Behauptung der ökonomischen und politischen Einflusssphäre Er ist eine wichtige ökonomische Ursache für die aggressive Politik imperialistischer Staaten und war eine der hauptsächlichen ökonomischen Triebkräfte, die zum ersten und zweiten Weltkrieg führten. Seit den 60er und 70er Jahren d. 20. Jh. findet der Kampf um die Sicherung alter und die Schaffung neuer Einflusssphäre auf der Grundlage der Existenz dreier Rivalitätszentren des Imperialismus (USA, Westeuropa, Japan) und der wachsenden Rolle internationaler Monopole statt. Als Tendenz zeichnet sich die Herausbildung kollektiver Einflusssphäre ab, deren sichtbarster Ausdruck die Assoziierungspolitik der EWG ist. Die Einflusssphäre in der Wirtschaft eines Landes umfasst den unmittelbaren Marktbereich des Monopols und kann sich über Tochter- und Beteiligungsgesellschaften auf mehrere andere Wirtschaftszweige erstrecken. I. w. S. rechnen zur Einflusssphäre eines Unternehmens bzw. einer Unternehmensverbindung auch ,die an die großen Werke geketteten Zuliefer- und Weiterverarbeitungsbetriebe. Durch die rasche Aufwärtsentwicklung der Staaten des sozialistischen Weltsystems und die erfolgreiche Entwicklung der jungen Nationalstaaten werden den internationalen Einflusssphäre der Monopole bzw. der imperialistischen Staaten Grenzen gesetzt.