Leistungsbegriffe der Energiewirtschaft

Leistungsbegriffe der Energiewirtschaft - Kennziffern bzw. Daten, die die Leistung von Energiemaschinen, -anlagen usw. charakterisieren. Die Angaben und Bezeichnungen können sich auf die Wirkleistung oder die Scheinleistung beziehen und gelten jeweils für einen bestimmten Zeitpunkt. In Verbindung mit den Begriffen der elektrischen Arbeit stellen die Leistungsbegriffe der Energiewirtschaft die Grundlage der Produktionsplanung für alle Elektroenergieerzeuger dar. Analog dazu werden Leistungsbegriffe der Gaserzeugung und der Wärmewirtschaft angewandt. - In der Elektroenergiewirtschaft werden folgende Leistungsbegriffe unterschieden: Die Elektrische Leistung ist der Wert der von einem Stromerzeuger an einen äußeren Stromkreis je Sekunde abgegebenen bzw. der von einem Stromverbraucher aufgenommenen elektrischen Energie, gemessen in kW. Der Leistungsfaktor ist das Verhältnis von Wirkleistung und Scheinleistung. Für sinusförmige Spannungen und Ströme ist dieser Faktor gleich cos vom Cos ist der Winkel zwischen Strom und Spannung. Der Wert des Leistungsfaktors bewegt sich zwischen 0 und 1. Je kleiner der Leistungsfaktor ist, desto weniger wird die Energie ausgenutzt. Man ist daher bestrebt, den Leistungsfaktor in der Nähe von 1 zu halten. Wirkleistung ist die mittlere Leistung während einer Periode, berechnet aus Effektivwerten von Strom, Spannung und Scheinleistung ist das Produkt aus Strom und Spannung. Wirk- und Scheinleistung sind Grundbegriffe der Wechselstromtechnik. - Im RGW werden folgende einheitlich angewendete Leistungsbegriffe der Energiewirtschaft unterschieden: a) installierte Leistungen. Sie kennzeichnen bestimmte Anlagenteile: aa) Nennleistung (PN), ausgedrückt in kW, ist die höchste Dauerleistung von Maschinen, Kesseln, Turbinen, Stromerzeugern usw., nach der sie benannt und für die sie bemessen und gebaut sind; ab) installierte Kraftwerksleistung (P;), ausgedrückt in kW, ist die Summe der Nennscheinleistungen der Stromerzeuger eines Kraftwerkes, multipliziert mit deren Nennleistungsfaktor; ac) korrigierte installierte Kraftwerksleistung (Pik), ausgedrückt in kW, wird neben Pi ausgewiesen, ist kleiner als, höchstens jedoch gleich Pi, unterscheidet sich von Pi durch Nichteinbeziehung der Ersatzmaschinen; ) mögliche Leistungen. Sie kennzeichnen das Zusammenarbeiten aller Anlagenteile von Kraftwerken unter bestimmten angenommenen oder tatsächlichen Voraussetzungen: ba) höchstmögliche Kraftwerksleistung (Phm), ausgedrückt in kW, ist die höchste elektrische Leistung, die ein Kraftwerk im Zusammenwirken aller seiner Anlagenteile erreichen und die während der vorgesehenen Einsatzzeit dauernd ausgefahren werden kann (Voraussetzung sind die Betriebsfähigkeit aller Anlagenteile und gleich bleibende normale Bedingungen); bb) ständige Minderleistung (Pi - Phm), ausgedrückt in kW, ist gleich der Differenz installierte Kraftwerksleistung abzüglich höchstmögliche Kraftwerksleistung.