Euro-Dollar-Markt

Euro-Dollar-Markt - als Folge der Verschärfung der Währungskrise im heutigen Kapitalismus, bes. der Krise des Dollars als Leitwährung, Anfang der 60er Jahre entstandener zwischenstaatlicher Geldmarkt, der von liquiden Dollarguthaben außerhalb der USA (Euro-Dollar) gespeist wird. Diese Dollarguthaben werden von außerhalb des Ursprunglandes befindlichen Banken erworben und zur Kreditgewährung verwendet. Sie ergeben sich im Grunde aus den Defiziten der US-amerikanischen Zahlungsbilanz, also daraus, dass dort den Zahlungsverpflichtungen nicht in gleichem Umfange Zahlungsforderungen gegenüberstehen, so dass sich in den Gläubigerländern beträchtliche Dollarguthaben anhäufen. Außer dem Dollar gibt es noch andere konvertible Währungen, für die sich außerhalb ihres eigenen Landes ein Markt gebildet hat. Diese Märkte bilden insgesamt den Eurodevisenmarkt (auch Eurogeldmarkt bzw. Eurokapitahnarkt). Die Transaktionen mit Eurodevisen und der damit verbundene Marktmechanismus stellen einen relativ eigenständigen internationalen Markt dar, der gegenüber den nationalen Geld- und Kapitalmärkten unterschiedliche Zinssätze aufweist und weitgehend der Übersicht und Kontrolle der Zentralbanken entzogen ist. Nachdem die USA- Regierung nach dem akuten Ausbruch der Dollarkrise die direkte Kapitalausfuhr erschwert hat, wird der Euro-Dollar- bzw. Eurodevisenmarkt verstärkt von amerikanischen Unternehmen im Ausland beansprucht. Der Euro-Dollar-Markt ist ein wichtiges Instrument der internationalen Währungsspekulation, zumal er der staatlichen Kontrolle weitgehend entzogen ist.