Fernmeldenetz

Fernmeldenetz - Gesamtheit aller technischen Anlagen eines Fernmeldeverkehrssystems. Es umfasst die End-, Übertragungs- und Vermittlungsanlagen aller Verkehrsarten. Mit seiner Gestaltung wird weitgehend die Wirtschaftlichkeit eines Fernmeldeverkehrssystems bestimmt. Ausgehend von der unterschiedlichen (multivalenten) Nutzbarkeit, der Lebensdauer und dem Aufwand der einzelnen Bestandteile eines Fernmeldenetz wird dieses nach Primär- und Sekundärnetz unterschieden. Das Primärnetz ist die Gesamtheit aller fernmeldetechnischen Mittel zur Übertragung von Informationen. Es umfasst Freileitungs- und Kabelanlagen, Übertragungsanlagen sowie terrestrische Lind kosmische Funkanlagen. Das Primärnetz wird unabhängig von spezifischen Verkehrsarten mit dem Ziel einer langfristigen, multivalenten Nutzung gestaltet. Das Sekundärnetz bildet die spezifische materiell-technische Basis einer bestimmten Verkehrsart. Es umfasst die jeweiligen End- (Teilnehmer-) sowie Vermittlungsanlagen, die durch Übertragungswege des Primärnetzes zusammengeschaltet werden. Bei Fernmeldenetzen werden folgende vier Grundtypen an Netzformen unterschieden, die grundlegende Unterschiede in der Verkehrssicherheit, der Betriebssicherheit, dem materiellen und finanziellen Aufwand besitzen: a) Maschennetz; jede Endstelle (Knotenstelle) des Netzes ist mit jeder anderen direkt durch mindestens einen Kanal verbunden; Verkehrs- und Betriebssicherheit sowie Aufwand sind hoch. b) Sternnetz; jede Endstelle (Knotenstelle) des Netzes kann mit jeder anderen jeweils nur über einen zentralen Knotenpunkt wahlweise verbunden werden; Verkehrssicherheit ist variabel, Betriebssicherheit und Aufwand sind niedrig. c) Ringnetz; die Kanäle sind ringförmig aneinandergefügt: eine Endstelle kann eine andere jeweils nur übet die dazwischen liegenden erreichen; es bestehen bei optimaler Größe günstige Bedingungen für Sicherheit und Aufwand. d) Reihennetz; die Kanäle bw. den Endstellen sind aneinandergereiht; es besteht nur sehr geringe Betriebssicherheit. - Wirtschaftliche Zielstellung ist eine sinnvolle Verknüpfung von Netzgestaltung (Trassierung, Linienführung) und Netzbeschaltung (realisierte Verkehrsbeziehungen in Sekundärnetzen). Durch den Einsatz von elektronischen Datenverarbeitungsanlagen können optimale Fernmeldenetze geschaffen werden.