Fertigungsmittelwirtschaft

Fertigungsmittelwirtschaft, Betriebsmittelwirtschaft - 1. Planung, Konstruktion, Herstellung und Instandhaltung von Fertigungsmitteln. Der Einsatz von Fertigungsmitteln hat die bestmögliche Erfüllung der Arbeitsaufträge zu unterstützen. Dabei stehen die geforderte Erzeugnisqualität, die Senkung des Arbeitszeitaufwandes und der Kosten, die Erhöhung der Arbeitsproduktivität und die Ausnutzung der Grundmittel im Vordergrund. Die Fertigungsmittelwirtschaft muss deshalb ausreichend mit qualifizierten Arbeitskräften und leistungsfähigen Maschinen ausgestattet sein, um kurze Bereitstellungsfristen der Fertigungsmittel zu ermöglichen und Störungen in der Hauptproduktion zu vermeiden. Mit der weiteren Mechanisierung und Automatisierung der Produktion ergeben sich neue qualitative und quantitative Anforderungen an das technisch- ökonomische Niveau der Fertigungsmittelwirtschaft, insbesondere aus der höheren Leistung, Präzision und Kompliziertheit neuer Maschinen und der mit ihnen hergestellten Erzeugnisse, aus dem steigenden Bedarf an Fertigungsmitteln, aus der Sicherung eines hohen Nutzeffektes der Investitionen und der schnellen Überleitung neuer Erzeugnisse. Die wichtigsten Maßnahmen zur Rationalisierung der Fertigungsmittelwirtschaft sind: a) Bessere Planung und Koordinierung zwischen der Hauptproduktion und der Fertigungsmittelwirtschaft Es gilt, die Anforderungen an die Fertigungsmittelwirtschaft mit der langfristigen Planung der Hauptproduktion zu verbinden und den Bedarf an Fertigungsmitteln richtig festzulegen. Dabei sind die Beziehungen zwischen der Entwicklung, Konstruktion und Überleitung neuer Erzeugnisse in die Produktion und der Planung des Fertigungsmittelbaues bes. wichtig. Durch die einheitliche Klassifizierung der Fertigungsmittel kann das Niveau ihrer Planung weiter erhöht und die Anwendung der EDV gefördert werden. b) Standardisierung in der Fertigungsmittelwirtschaft, weitgehende Wiederverwendung bereits vorhandener und Einsatz von genormten Fertigungsmitteln. Damit können die Fristen für die Vorbereitung der Produktion verkürzt, die Zeiten der Bearbeitungs- und Montageprozesse gesenkt, die Anlaufkosten vermindert und eine Entlastung der betrieblichen Fertigungsmittelwirtschaft erreicht werden. c) Ausbau und stärkere Nutzung der Ausleihstationen für Vorrichtungen u. a. Fertigungsmittel. Dazu müssen weitere Baukastensortimente und leichtere Bauteile geschaffen werden, um die Fertigungsmittel besser den verlangten Dimensionen und Arten anzupassen. Es sind auch weitere Ausleihmöglichkeiten nötig, um die oft zu großen Entfernungen zu den Anwendern zu verringern. Durch die Erarbeitung geeigneter Richtwerte für Ausleihgebühren können im voraus die ökonomischen Vorteile der Ausleihe innerhalb mehrerer Varianten ermittelt und verglichen werden. d) Verstärkte Herstellung von Fertigungsmitteln in Spezialbetrieben, da Fertigungsmittel immer komplizierter und in ständig steigendem Umfang benötigt werden. Andererseits sind die Potenzen der betriebseigenen Fertigungsmittelwirtschaft voll zu nutzen. Sie konzentriert sich auf die Herstellung von Spezialfertigungsmitteln und auf die Instandhaltung. e) Ausnutzung der Erfahrungen der Produktionsarbeiter, um optimale Lösungen zu erreichen. Wichtig sind die Beratung der Konstruktionsentwürfe mit den Werktätigen und die Realisierung von Neuerervorschlägen. f) Gestaltung der Fertigungsmittelwirtschaft entsprechend den Anforderungen der abnehmenden Bereiche bzw. Betriebe. Das ermöglicht eine zielgerichtete Rationalisierung, insbesondere die Modernisierung der vorhandenen Ausrüstungen. g) Verbesserung der ökonomischen Stimulierung in der Fertigungsmittelwirtschaft. Wesentlich sind die Anwendung der innerbetrieblichen wirtschaftlichen Rechnungsführung (Rechnungsführung, innerbetriebliche wirtschaftliche) in der Fertigungsmittelwirtschaft, die leistungsgerechte Lohn- und Prämiengestaltung und die am Anwendernutzen orientierte Bildung der Preise und Ausleihtarife für Fertigungsmittel. -2. Hilfsabteilung eines Industriebetriebes, die sich mit den unter 1. genannten Aufgaben befasst (oftmals einengend als Werkzeugwirtschaft).