Finanzgruppe

Finanzgruppe - aus der Verflechtung des Monopolkapitals hervorgegangene Gruppierung des Finanzkapitals, die durch Kapitalverflechtung, Aktienaustausch (Beteiligungssystem), Personalunion, Interessengemeinsamkeiten u. a. mehr oder weniger fest verbunden ist und eine bedeutende ökonomische und politische Machtkonzentration darstellt. Bekannte Finanzgruppe in den USA sind z. B. die Rockefeller-Gruppe (hervorgegangen aus dem Verarbeitungsmonopol für Erdöl), die Morgan Gruppe (hervorgegangen aus dem Monopol der Eisen- und Stahlindustrie u. a.), die Gruppe Du Pont de Nemours (hervorgegangen aus dem Monopol der chemischen Industrie). Zw. den verschiedenen Finanzgruppe bestehen keine scharfen Trennungslinien, ihre Einflusssphären wechseln und verändern sich. So beherrscht Du Pont de Nemours z. B. die General Motors Co., Morgan die General Electric Co. u. a. Für die BRD ist gegenwärtig eine exakte Abgrenzung zwischen den Finanzgruppen, wie etwa zwischen der traditionell verbundenen Gruppe Deutsche Bank/Siemens/Mannesmann und der Gruppe der IG Farben-Nachfolgekonzerne, kaum noch möglich, da sich die gegenseitige Kapitalverflechtung wie auch die Kooperationsbeziehungen zwischen den Konzernen über die Monopolbanken in den letzten Jahren im Zusammenhang und als Folge der raschen Kapitalzentralisation verstärkt haben. Dies zeigt sich auch darin, dass bei internationalen Finanzoperationen die größten BRD-Monopolbanken (Deutsche Bank, Dresdner Bank und Commerzbank) in der Regel gemeinsam als Sachwalter der Interessen des BRD-Finanzkapitals auftreten.