Flachbagger

Flachbagger: Gruppe von Erdbaumaschinen, die flache Schichten der Erdoberfläche abheben oder andecken, indem sie ihr Arbeitswerkzeug (Schar, Schild, Reißzähne) durch die eigene Fahrbewegung zur Wirkung bringen. Sie werden deshalb oft Fahrbagger gen. und können auch als Transportmittel über kurze Entfernung dienen. 1. Planierraupen sind die häufigste Art der Flachbagger. Es sind Ketten-(Raupen-)schlepper mit Dieselmotor-, seltener Dieselelektroantrieb, die einen Planierschild und u. U. weitere Werkzeuge, wie Aufreißer und Heckwinde, tragen. Das Schild wird meist hydraulisch geschwenkt und gekippt (Bulldozer, Angledozer), seltener seilmechanisch auf- und abbewegt. Mit dem Schild läßt sich eine Schicht bis zu 20 cm Dicke lösen und das Gut verschieben; für den Einsatz eignen sich vor allem feuchte, rollige und leicht bindige Böden. Um die Arbeitsbreite des Schildes zu vergrößern, können an diesem Seitenbleche angebracht werden. Planierraupen mit großer Antriebsleistung weisen Drehmomentenwandler, mitunter auch dieselelektrischen Antrieb, auf. Planierschlepper oder Rudplanierer arbeiten ebenso wie Planierraupen, sind aber mit Luftreifen ausgerüstet, haben geringere Schubkraft und eignen sich deshalb nur für leichte Böden und Straßenräumungsarbeiten. Statt des Planierschilds lassen sich an die gen. Fahrzeuge auch andere Geräte anbauen, vor allem eine Ladeschaufel zur Verwendung als Überkopf- oder Frontlader, ein Schneepflugschar, Schubgerät für Schürfkübelwagen u. a. 2. Straßen-oder Erdhobel [Grader von engl, to grade = planieren] sind vielseitig einsetzbare Maschinen mit Allradantrieb. Verstellbarkeit des Sturzes der Vorderräder sowie um 360° drehbares, heb- und senkbares, seitwärts verschiebbares sowie winklig einstellbares Mittelschar ermöglichen neben Fein-Nivellierung Arbeiten am Hang, Grabenräumung und Böschungsbau. Straßenhobel sind zwei-oder dreiachsig. Da sie nur geringe Schubkraft aufbringen, eignen sie sich lediglich für Böden leichter Gewinnungsklassen. Die Fahrzeuge tragen häufig auch ein Front-Planierschild und verschiedene Aufreißer. Sie haben meist Allradantrieb und -lenkung. Die Bewegung der Arbeitselemente geschieht hydraulisch. 3. Schürfkübelfahrzeuge [englisch Scraper, to scrape = kratzen, schaben] schürfen den Boden nicht nur, sondern nehmen ihn in einem Kübel auf - der nach Füllung hydraulisch geschlossen wird -. transportieren ihn über kurze Entfernung und legen ihn durch Öffnen des Kübels während der Fahrt als Schicht wieder ab. Schürfkübelanhänger werden von einem Kettenschlepper gezogen, Motorschürfkübelwagen bestehen aus einem Einachsschlepper und dem mittels eines schwanenhalsförmigen Trägers aufgesattelten Kübelwagen. Die Fahrgeschwindigkeit im Gelände beträgt bis zu 25 km/h, die Schürfgeschwindigkeit 2 bis 3 km/h Flachbagger der Kübelinhalt 1 bis 30 m3. Da beim Schürfvorgang der bereits im Kübel befindliche Boden durch den nachdrückenden zusätzlich angehoben werden muss, ist eine hohe Schubkraft erforderlich, weshalb grundsätzlich hangabwärts geschürft wird. Bei Bedarf werden Schürfkübelfahrzeuge zusätzlich von Kettenschleppern mit entspr. Ausrüstung (Schubraupen) bzw. von normalen Planierraupen geschoben, wenn sie selbst eine Schubvorrichtung haben. Es gibt auch solche, die zum Unterstützendes Schürfvorgangs einen eigenen Achsantriebsmotor aufweisen. Schürfkübelfahrzeuge sind vor allem für Großbaustellen geeignet. Eine bes. Form ist die Schürfkübelraupe, die die Massen in einem Kübel vorn zwischen den Ketten aufnimmt und ebenfalls nach vorn wieder abgibt. Sie ist für Spezialeinsätze geeignet, wie Arbeiten in niedrigem Wasser. 5. Pflugbagger lösen den Boden mit Hilfe eines Pflugschars und geben ihn über ein Schrägförderband in Transportfahrzeuge; dabei haben Loader [engl, to load =laden] ein gerades Schar. Elevating-Grader [englisch, to elevate = emporheben] ein scheibenförmiges Diskusschar. Haupteinsatzgebiete der Pflugbagger sind große Flächenabtragungen.