Fließbandarbeit

Fließbandarbeit - örtlich fortschreitende, zeitlich bestimmte, lückenlose Folge zusammenhängender Arbeitsverrichtungen an einem Förderband; spezielle Form der Fließfertigung. Voraussetzung ist die Fertigung großer Stückzahlen gleicher Erzeugnisse (Massen- und Großserienfertigung). Bei Fließbandarbeit stehen die Arbeitsgegenstände auf dem Fließband und werden stetig oder periodisch (nach Signal) weiterbefördert. Die Ausführung der einzelnen Operationen (Bearbeitung oder Montage) erfolgt in einer bestimmten Zeit (Taktzeit) während des Bandflusses oder -stillstandes unmittelbar auf dem Band oder an nacheinander angeordneten festen Arbeitsplätzen neben dem Band durch verschiedene Arbeiter. Durch optimale Arbeitsteilung ist zu sichern, dass alle Teilarbeiten (Operationen) möglichst den gleichen Arbeitszeitaufwand erfordern (Synchronisation der Teilarbeiten). Danach richtet sich die Taktzeit bzw. Länge der Bandstrecke, die zur Ausführung jeder Teilarbeit erforderlich ist. Größere Bearbeitungsdauer an einzelnen Arbeitsplätzen erfordert weitere Arbeitsteilung, Maßnahmen zur Verringerung des Arbeitsaufwandes oder den Einsatz mehrerer Arbeiter für die gleiche Operation. Die Bandgeschwindigkeit soll aus Gründen der Arbeitsintensität veränderlich und der physiologischen Leistungskurve (Arbeitskurve, physiologische) der arbeitenden Menschen angepasst sein. Organisierter gegenseitiger Arbeitsplatzwechsel der Bandarbeiter hilft einseitige Belastungen und Monotonieerscheinungen vermeiden, weckt das Interesse an der Arbeit und der Qualifikation, fördert den Überblick, das Verantwortungsgefühl und hebt das Niveau der Arbeitsorganisation. Zum Ausgleich vorübergehender Ausfälle von Arbeitern (Krankheit, Urlaub, usw.) sind sog. Springer erforderlich, die so viele Teilarbeiten wie möglich beherrschen und entsprechend den Erfordernissen ständig wechselnd an den zeitweilig freien Arbeitsplätzen des Fließbandes eingesetzt werden können.