Floating

Floating [englisch, = Schwanken, Schwankung] -Einführung eines freigegebenen, sich nach Angebot und Nachfrage bildenden, aber staatsmonopolistisch regulierten und manipulierten Wechselkurses (einschl. Bandbreite), indem der gesetzlich fixierte und international vereinbarte Paritäts- oder Leitkurs einer kapitalistischen Währung auf gehoben wird. Eine floatende Währung weist demzufolge keine juristische, sondern eine faktische Auf- und Abwertung durch die täglichen Schwankungen des Wechselkurses am Devisenmarkt auf. Nachdem das Floating nach dem 2. Weltkrieg vereinzelt von einigen kapitalistischen Staaten angewandt worden war (Kanada u. a.), gingen im Frühjahr 1973 die wichtigsten kapitalistischen Länder dazu über. Das Floating entwickelte sich zur bestimmenden Form der staatsmonopolistischen Kursregulierung. Es hat folgende Funktionen zu erfüllen: a) Instrument zur außenwirtschaftlichen Absicherung der Konjunkturpolitik; b) Abwehr unerwünschter Devisenzu- und -abflösse sowie von Devisenspekulationen; c) Unterstützung außenpolitischer Forderungen; d) Vorbereitung der Auf- oder Abwertung. Die bisherige Anwendung des Floatings bewies, dass infolge der Wirkungsweise der ökonomischen Gesetze des Kapitalismus und des wachsenden Konkurrenzkampfes zwischen den Mono- polen eine absolute Flexibilität der Wechselkurse (sog. sauberes Floating) unmöglich ist. Die Zentralbanken manipulieren u. a. durch zeitweilige Stützungskäufe bzw. -verkäufe im Interesse der monopolistischen Wirtschafts- und Außenhandelsexpansion die Kursentwicklung der nationalen Währungen (sog. schmutziges Floating). Im Vergleich zu den starren Wechselkursen sind mit dem Floating höhere handels- und währungspolitische Risiken verbunden. Mit seiner Hilfe können währungspolitische Gegensätze nur kurzfristig und zeitweilig überbrückt werden. Gegenwärtig gibt es mehrere Formen des Floating: a) autonomes Floating einzelner wichtiger Währungen kapitalistischer Industriestaaten (US-Dollar, Pfund Sterling, Yen, Schweizer Franken u. a.); b) indirektes Floating von Währungen einiger kapitalistischer Industriestaaten bzw. einer Reihe von Entwicklungsländern durch Orientierung am Kurs des US-Dollars, des Pfund Sterlings oder des französischen Francs; c) Floating einzelner Währungen von Entwicklungsländern durch Bindung an einen Korb floatender Währungen; d) westeuropäisches Blockfloating; e) Sonderformen. Dem 1972 gebildeten westeuropäischen Währungsblock gehört außer den EWG-Ländern BRD, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Dänemark auch Norwegen an. Frankreich, ein Begründer dieses Währungsblocks, hatte 1974 den Block verlassen, trat ihm 1975 erneut bei und schied 1976 zum zweiten Mal aus. Ebenso schied Schweden 1977 aus. Während die Blockwährungen untereinander eine Bandbreite von ±2,25 % aufrechterhalten, floaten sie gegenüber den Nichtblockwährungen. Auf Grund der ungleichmäßigen politischen und ökonomischen Entwicklung der Teilnehmerländer kam es wiederholt zu beträchtlichen Kurskorrekturen einzelner Blockwährungen.