Fluktuation der Arbeitskräfte

Fluktuation der Arbeitskräfte,- Abgang von Arbeitskräften aus Betrieben und Institutionen, der aus persönlichen oder disziplinarischen Gründen erfolgt und betrieblich oder volkswirtschaftlich nicht notwendig wäre; dem umfassenderen Begriff der sozialen Mobilität (Mobilität, soziale) untergeordnet. Nicht zur Fluktuation der Arbeitskräfte zählen Abgänge aus natürlichen Gründen (Invalidität, Rentenalter, Tod), gesellschaftlich notwendige Abgänge (Aufnahme eines Direktstudiums, geplante Versetzungen und Berufungen, Freisetzungen aufgrund von Rationalisierungsmaßnahmen und Strukturveränderungen) sowie Abgänge auf der Grundlage eines ruhenden Arbeitsrechtsverhältnisses, z. B. bei Müttern im Anschluss an den Wochenurlaub. Fluktuationstendenzen können auftreten, wenn bestimmte Erwartungen oder berechtigte Forderungen der Werktätigen an betriebliche und ausserbetriebliche Bedingungen des Arbeitslebens nicht erfüllt werden. Die dadurch mögliche Unzufriedenheit führt nicht selten zu einer Beeinträchtigung der Leistungsbereitschaft und des Leistungsvermögens. Erscheint eine solche, als potentielle Fluktuation bezeichnete Situation als nicht mehr ertragbar, kommt es dann zur realen Fluktuation der Arbeitskräfte, wenn sich in einem anderen Betrieb erstrebenswertere Arbeits- und Lebensbedingungen anbieten. Soziologische Analysen haben gezeigt, dass das Fluktuationsverhalten der Werktätigen durch ihre soziale Stellung, Alter, Geschlecht, Dauer der Betriebszugehörigkeit usw. beeinflusst wird. Abgesehen von Fällen, in denen ein als Fluktuation der Arbeitskräfte auftretender Abgang volkswirtschaftlich nützlich sein kann, weil die fluktuierende Arbeitskraft im neuen Betrieb ihre Kenntnisse und Fähigkeiten effektiver einzusetzen vermag, verursacht die Fluktuation der Arbeitskräfte ökonomische Verluste. Daher kommt ihrer Einschränkung, insbesondere durch die ständige Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen, hohe Bedeutung zu.