Flurverfassung, Flureinteilung

Flurverfassung, Flureinteilung - Festlegung der besitzrechtlichen Verhältnisse am Boden und seiner Nutzung innerhalb eines ländlichen Gemeinwesens. Die Flurverfassung, Flureinteilung hängt von den geographischen Bedingungen ab, wird jedoch in entscheidendem Maße von den gesellschaftlichen Verhältnissen bestimmt. Im Feudalismus war die Flurverfassung oder Flureinteilung im deutschsprachigen Raum charakterisiert durch das individuell genutzte und im privaten Besitz befindliche Ackerland, das sich meist aus einer Anzahl Gewanne zusammensetzte, die entsprechend der Anzahl der Betriebe in Parzellen eingeteilt waren (Gewannverfassung), und die in Gemeindebesitz befindlichen Ländereien (Allmende). Die Bewirtschaftung der Ackerparzellen unterlag dem Flur- zwang. Im Kapitalismus wird die Flurverfassung bzw. Flureinteilung weitgehend durch den Prozess der Arrondierung und Flurbereinigung bestimmt. Mit der genossenschaftlichen Bewirtschaftung des Bodens wurden in alle die Entwicklung und Intensivierung der Landwirtschaft hemmenden Faktoren der alten Flurverfassung, Flureinteilung überwunden.